Projektart: Gefördertes Projekt Eigenprojekt Dissertation Studie
Beschreibung / Inhalte
Ausgangssituation
Die Anzahl der Invalidenberentungen aufgrund psychischer Erkrankungen von Arbeitnehmern hat in der Schweiz wie auch in den meisten anderen Industrieländern in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Dieser Anstieg, der im Widerspruch zu generell abnehmenden IV-Neuberentungen seit 2003 steht, stellt eine grosse Herausforderung dar, da er zu stark steigenden Kosten führt. Aus diesem Grund werden von den Versicherungen präventive Anstrengungen unternommen, um Arbeitnehmer mit psychischen Erkrankungen im Beruf zu halten. Seit der 6. IV-Revision gilt: „Eingliederung vor Rente“.
Fragestellung und Ziele
Schon heute bietet unser Projektpartner zahlreiche Eingliederungsmassnahmen an, um den Arbeitsplatz von Mitarbeitenden mit psychischen Erkrankungen zu erhalten bzw. sie wieder in den Arbeitsmarkt zu reintegrieren. Unsere Studie verfolgt zwei Ziele. Zum einen sollen Erfolgsfaktoren, die zum Arbeitsplatzerhalt bei psychisch Erkrankten beitragen, ermittelt werden (z. B. Verminderung von Konflikten zwischen Beruf und Familie, passgenaue Unterstützung durch die Führungskraft). Zum anderen sollen die in dieser Studie gewonnenen Erkenntnisse zur Gestaltung und Weiterentwicklung von praktischen Frühinterventionsmassnahmen genutzt werden, welche von Versicherungen und Arbeitgebern angeboten werden können.
Studiendesign
Das Projekt verfolgt ein quasi-experimentelles Design über einen Zeitraum von drei Jahren. Zu verschiedenen Messzeitpunkten sollen Fragebogen-Daten von den betroffenen Arbeitnehmern, den Arbeitgebern sowie Personen aus dem engen sozialen Netzwerk der psychisch erkrankten Arbeitnehmer erhoben werden. Zudem werden objektive Daten wie der Arbeitserhalt oder -verlust zur Bewertung der Massnahmen herangezogen. Darüber hinaus werden bei einem Teil der Stichprobe randomisierte Interventionsmassnahmen in Form von Schulungen für Führungskräfte durchgeführt. Anhand von Kontrollgruppenvergleichen können Schlussfolgerungen zur Wirksamkeit der Intervention gezogen werden.
Aktueller Stand
Im August 2015 wurde die erste Erhebungsphase zur Hauptstudie abgeschlossen. Zudem konnte die Intervention abgeschlossen und die durchgeführten Führungskräfteschulungen evaluiert werden. Zur Steigerung der Datenqualität werden aktuell noch ausstehende objektive Informationen nacherhoben, sowie die Teilnehmerbefragungen der weiteren Messzeitpunkte zur längsschnittlichen Datensammlung durchgeführt.
Projektbeschreibung von Projektverantwortlichen übernommen.
Beginn:
01.10.2013
Abschluss:
30.09.2016
ICF-Bezug des Projekts:
- Das Projekt hat keinen ausdrücklichen ICF-Bezug.
Projektleitung:
- Böhm, Stephan, Prof. Dr. |
- Kreissner, Lars
Mitarbeitende:
- Baumgärtner, Miriam, Dr. |
- Brzykcy, Anna, Dr.
Institutionen:
Center for Disability and Integration (CDI-HSG), Universität St. Gallen
Rosenbergstrasse 51
CH - 9000 St. Gallen
Telefon:
+41 (0)71 224 31 90
E-Mail:
stephan.boehm@unisg.ch
Homepage:
https://cdi.unisg.ch/
Factors of job retention in employees with mental disorders
Schlagworte:
- Arbeitgeber |
- Arbeitnehmer |
- Arbeitsplatzerhaltung |
- Betriebliche Integration |
- Datenerhebung |
- Einflussfaktor |
- Empfehlung |
- Erfolgsfaktoren |
- Evaluation |
- Früherkennung |
- Frühintervention |
- Intervention |
- Konflikt |
- Längsschnittstudie |
- Prävention |
- Psychische Erkrankung |
- Studie |
- Versicherung |
- Zusammenhang
Referenznummer:
R/FO125683
Informationsstand: 19.07.2021