Projektart: Gefördertes Projekt
Beschreibung / Inhalte
Die Gesundheit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bildet die Basis der individuellen Arbeitsfähigkeit, doch ebenso haben individuelle Kompetenzen, Arbeitsbedingungen und die betriebliche Fürsorgeorganisation Einfluss darauf, ob Personen arbeits- und beschäftigungsfähig sind und bleiben.
Das Projekt „Neue Wege im BEM“ betrachtet das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) im Spannungsfeld zwischen „Mensch“, „Technik“, und „Organisation“. Dabei soll untersucht werden, welche Gestaltungsmöglichkeiten jeder dieser Bereiche eröffnet, damit die Wiedereingliederung, Erhaltung und Förderung der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit erfolgreich sein kann.
Neben der aktiven Gestaltung von Eingliederungsfällen werden bereits abgeschlossene Maßnahmen analysiert, um bereits vorhandene Stärken auszubauen und Verbesserungsbereiche aktiv anzugehen.
Durch eine ganzheitliche Betrachtungs- und Vorgehensweise wird die gesamte Belegschaft, und explizit Menschen mit Behinderungen, einbezogen.
Ziel ist die Identifizierung ausschlaggebender Erfolgsfaktoren, um die Wirksamkeit des Betrieblichen Eingliederungsmanagements zu erhöhen.
BEM steht für „Betriebliches Eingliederungsmanagement“. Im Fokus steht die Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Ziel dieses Prozesses ist es, die Arbeitsfähigkeit nach längerer Erkrankung wiederherzustellen, zu erhalten und zu fördern.
Die Rechtsgrundlage findet sich im neunten Sozialgesetzbuch, §84 Abs. 2 SGB IX. Dieser Paragraph schreibt ein BEM vor, wenn Beschäftigte innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig waren. Beschäftigte haben ein Recht auf diesen Prozess, um einer weiteren Arbeitsunfähigkeit vorzubeugen.
Wieso neue Wege? Belastungen und Beanspruchungen mit denen Beschäftigte heutzutage konfrontiert sind, nehmen deutlich zu. Gesundheitliche Beschwerden sowie arbeitsbedingte Erkrankungen häufen sich.
Länger andauernde Erkrankungen sind meist die Grundlage für das Entstehen von Schwerbehinderungen. Diese entwickeln sich häufig im Laufe des Erwerbslebens und werden meist erst wahrgenommen, wenn es schon fast zu spät ist.
Das BEM soll dieser Entwicklung vorbeugen. Jedoch äußern sich die am Prozess teilnehmenden Akteure häufig darüber, dass die entwickelten Eingliederungsmaßnahmen in den Betrieben zwar ausreichend und umfassend angeboten werden, aber meist zu kurz greifen. Auch seien diese eher unstrukturiert, nicht genügend geplant oder eher kurzfristig.
Um hier andere Ansatzpunkte zu finden, ist es nötig, neue Wege im Betrieblichen Eingliederungsmanagement zu gehen.
Das Projekt nutzt das "Haus der Arbeitsfähigkeit", um dadurch eine ganzheitliche Betrachtung und Vorgehensweise zu verfolgen. Dabei spielt die Beteiligung der gesamten Belegschaft, insbesondere Menschen mit Behinderungen eine besondere Rolle.
Die Entwicklung eines "Arbeitsfähigkeitscoachings" stellt ein zentrales Ziel im Projekt dar, welches zum einen dazu beiträgt, die Betroffenen während des BEM individuell begleitend zu beraten und zum anderen, um die Wirksamkeit des BEM nachhaltig zu erhöhen.
Projektbeschreibung von Projektverantwortlichen übernommen.
Beginn:
01.04.2010
Abschluss:
31.08.2013
Fördernummer:
GRR-58330/234
Kostenträger:
- Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)
Projektleitung:
- Giesert, Marianne, Dipl. Soz.-Ök.
Mitarbeitende:
- Wendt-Danigel, Cornelia, Dipl.-Päd. |
- Liebrich, Anja, Prof. Dr. rer. pol. Dipl.-Psych. |
- Reiter, Diana, B.A. |
- Tefs, Sieglinde |
- Reuter, Tobias, Dipl.-Ökonom |
- Jansen, Susanne
Institutionen:
DBG-Bildungswerk e. V.
Hans-Böckler-Str. 39
40476 Düsseldorf
Telefon:
0211 4301-372
E-Mail:
christine.zumbeck@dgb-bildungswerk.de
Homepage:
https://www.dgb-bildungswerk.de/
Weitere Informationen unter:
Homepage:
https://www.neue-wege-im-bem.de/
A.U.G.E. Institut Hochschule Niederrhein
Ass. Birgit Weber
Reinarzstr. 49
47805 Krefeld
Telefon:
02151 822-6635
E-Mail:
birgit.weber@hs-niederrhein.de
Externe Berater:
Dr. med. Jürgen Tempel, Hamburg
Prof. Dr. Juhani Ilmarinen, Helsinki (Finnland)
Prof. Dr. Lutz Packebusch, Mönchengladbach
New Ways of Disability Management
Referenznummer:
R/FO125145
Informationsstand: 26.02.2024