Projektart: Studie
Evaluation eines innerbetrieblichen Rehabilitationsprogramms für Fabrikarbeiter (Volkswagen AG, Wolfsburg)

Beschreibung / Inhalte

Hintergrund:

Das Rehabilitationszentrum der Volkswagen AG versucht, Fabrikarbeitern mit schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen eine möglichst frühzeitige Wiederaufnahme der Tätigkeit im Unternehmen zu ermöglichen.

Ziele:

Änderungen in der subjektiven Einschätzung der körperlichen und geistigen Gesundheit und der Leistungsfähigkeit sowie die wahrgenommene Situation am Arbeitsplatz wurden vor und nach dem Rehabilitationsprogramm untersucht.

Methoden:

Zwischen dem 1. Februar 1999 und dem 9. Oktober 2002 wurde eine Fragebogenerhebung durchgeführt. Die Fragebögen wurden vor dem Rehabilitationsprogramm, am Ende des Programms und 6 Monate nach dem Ende des Programms ausgehändigt. Die Selbsteinschätzung bezog sich auf den körperlichen Gesundheitszustand, das psychische Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit und die Zufriedenheit mit der gegenwärtigen Situation am Arbeitsplatz.

Ergebnisse:

Seit 1994 haben 548 Personen an dem Programm teilgenommen. Das Durchschnittsalter betrug 39,5 Jahre, die meisten Teilnehmer waren zwischen 30 und 49 Jahre alt.
73% hatten muskulo-skelettale Erkrankungen, 16% kardiovaskuläre Erkrankungen, 3% Neoplasmen und 8% hatten andere Erkrankungen. Die mittlere Arbeitsunfähigkeit vor Beginn der Maßnahme lag bei 6,4 Monaten, die durchschnittliche Dauer der Maßnahme betrug 6,2 Monate. Nach der Maßnahme konnten 38% der Arbeitnehmer an ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren, 48% übernahmen eine andere Aufgabe innerhalb der Fabrik.
Zwischen dem 1. Februar 1999 und dem 9. Oktober 2002 nahmen 276 Personen an dem Programm teil. 132 Personen schickten den ersten Fragebogen zurück.
In der Studie wurden die Daten von 50 Teilnehmern ( 10 Frauen, 40 Männer), die alle drei Fragebögen zurückgeschickt hatten, untersucht. Im dritten Fragebogen gaben 75,8% der Teilnehmer an, dass die Maßnahme ihren persönlichen Bedürfnissen entsprochen habe.

Auf einer Skala von 1 (bester Wert) bis 5 (schlechtester Wert) bewerteten die Teilnehmer:
  • ihren allgemeinen Gesundheitszustand: vorher 3,87 / am Ende 3,83 / nach 6 Monaten 3, 44 (p<0,001)
  • ihre Beeinträchtigung durch die eingeschränkte körperliche oder geistige Leistungsfähigkeit: 3,13 / 2,86 / 2,86 (p=0,007)
  • den Einfluss der Erkrankung auf ihre Arbeitssituation: 4,00 / 3,80 / 3,51 (p<0, 001)
  • ihre Befürchtung, entlassen zu werden: 3,10 / 2,84 / 2,50 (p<0,001).

  • Diskussion:

    Die wahrgenommene körperliche Gesundheit, das psychische Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit und die Zufriedenheit am Arbeitsplatz verbesserten sich nach der Teilnahme an dem Rehabilitationsprogramm.
    Ein Vergleich der subjektiven Daten mit objektiven Befunden über den Gesundheitszustand und die Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz war nicht möglich.
    Die verfügbaren Daten erlauben keine Aussage darüber, in welchem Ausmaß die Verbesserung durch das Programm oder durch andere Faktoren verursacht wurden.

    (Übersetzung des englischen Abstracts durch REHADAT)

    Projektbeschreibung von Projektverantwortlichen übernommen.

    Beginn:

    01.02.1999


    Abschluss:

    09.10.2002


    Projektleitung:

    • Trautner, Christoph, Prof. Dr.

    Institutionen:

    Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
    (vormals Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel)
    Fachbereich Gesundheitswesen
    Rothenfelder Sraße 6 - 10
    38440 Wolfsburg
    E-Mail: ch.trautner@ostfalia.de Homepage: https://www.ostfalia.de/cms/de/

    Evaluation of a Rehabilitation Program fpr Factory Workers Within the Enterprise (Volkswagen AG, Wolfsburg)

    Background: The rehabilitation centre of Volkswagen AG tries to enable factory workers with significant health problems to resume their work as soon as possible within the enterprise. Objectives: Changes in subjective physical and mental health and fitness, as well as the perceived situation at the workplace, were evaluated during and after the rehabilitation program. Methods: Participants filled in questionnaires between 1 February 1999 and 9 October 2002. Questionnaires were handed out before the rehabilitation program, at the end of the program and 6 months after the end of the program. Questions of self-assessment concerned physical health, mental well-being, fitness and satisfaction with the present situation at the workplace. Results: Since 1994, 548 individuals participated in the program. Mean age was 39.5 years, most participants were between 30 and 49 years old. 73% had musculo-skeletal disorders, 16% cardiovascular diseases, 3% neoplasms, 8% had other illnesses. Mean sick leave before the program was 6.4 months, mean duration of the program was 6.2 months. After the program, 38% could return to their previous workplace, 48% carried out a different work within the factory. Between 1 February 1999 and 9 October 2002, 276 individuals participated in the program. 132 of them returned the first questionnaire. The data of the 50 participants (10 women, 40 men) who returned all three questionnaires were analysed in this study. In the third questionnaire, 75.8% stated that the program overall fitted their personal needs. On a scale from 1 (best) to 5 (worst) participants rated: their health in general: before 3.87, at the end 3.83, after 6 months 3.44 (p<0,001); their concern with reduced physical or mental fitness: 3.13 / 2. 86 / 2.86 (p=0.007); the impact of their illness on their work situation: 4. 00 / 3.80 / 3.51 (p<0,001); their worry of being laid off: 3.10 / 2.84 / 2.50 (p<0,001). Discussion: Perceived physical health, mental well-being, fitness and satisfaction with the present situation at the workplace were improved after participation in the rehabilitation program. We could not link these subjective data with findings on objective health outcomes and performance at work. The available data do not allow to determine to which extent the improvement is due to the program or to other factors.

    Referenznummer:

    R/FO3132


    Informationsstand: 29.11.2019