Projektart: Gefördertes Projekt Verbundprojekt
Beschreibung / Inhalte
Eine große Herausforderung liegt darin, dass Prüfungsaufgaben und Übungen oftmals sehr schwer verständlich formuliert sind. Das Sprachniveau vieler Lernmaterialien übersteigt – aufgrund ihrer Komplexität – die Fähigkeiten vieler Auszubildender. Das führt u. a. dazu, dass die Fähigkeit, lesen und schreiben zu können, zu einem Selektionskriterium sowohl in Schule als auch Beruf wird, unabhängig davon, ob die Arbeitsrealität diese Kompetenzen später tatsächlich erfordert. Dabei verlieren Prüfungen fachlich nicht an Qualität und Anforderungsniveau, wenn man sie gut verstehbar formuliert. Die textlichen Anpassungen für individuelle Aufgabenstellungen vorzunehmen, ist zeitaufwendig und muss derzeit von Expert*innen durchgeführt werden.
Leider sind aktuell keine einsatzfähigen fertigen Übersetzungssysteme bekannt, die einerseits allgemein für die deutsche Sprache verfügbar sind und andererseits speziell auf die benötigte Bandbreite lehr- und prüfungstextlicher Phänomene optimiert sind.
Im Projekt TOP.KI wird ein KI-Übersetzungswerkzeug für Prüfungsaufgaben in Einfache Sprache entwickelt, erprobt und evaluiert. Es wird ein Service geschaffen, der (dem Übersetzungstool DeepL ähnlich) Text in ausformulierter Form entgegennimmt, diesen verarbeitet und in Einfacher Sprache zurückgibt. Dabei werden verschiedenste Aspekte und Probleme im Bereich Bildungssprache in Text-, Satz- und Wortebene einbezogen.
Basierend auf dem Tool lassen sich wesentliche Erfahrungen und Erkenntnisse sammeln, um weitere berufliche Lerninhalte an die Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigungen anzupassen. Dazu wird das KI-Tool breit verfügbar gemacht.
Auch der Fokus auf Menschen mit Beeinträchtigungen soll in einem weiteren Schritt aufgelöst werden. In Zusammenarbeit mit ausbildenden und prüfenden Institutionen (vor allem IHK und HWK) werden Vorschläge konzipiert, die mit KI textoptimierten Prüfungen einer möglichst großen Gruppe an Auszubildenden zur Verfügung zu stellen. Zu prüfen ist, ob die Textoptimierung ggf. sogar allen Auszubildenden zugutekommen kann, so dass es keine Prüfungsdifferenzierungen mehr geben muss.
Das KI-Tool für berufsspezifische Fachsprache soll helfen, die sprachlichen Anforderungen in Prüfungen auch für linguistische Laien sicht- und steuerbar zu machen und auf diese Weise sprachbezogene Barrieren in Prüfungen abzubauen. Dies würde helfen, sprachliche Chancengleichheit in Prüfungen herzustellen, denn standardsprachliche Barrieren wirken negativ auf die fachliche Leistung und verlängern die Bearbeitungszeit.
Projektpartner sind des Institut für Textoptimierung, Halle/Saale, der Zentral-Fachausschuss Druck und Medien, Kassel, die Bergische Universität Wuppertal, die Berufsbildungswerke Oberlinhaus Potsdam und Leipzig sowie die deepsight GmbH in Osnabrück.
Projektbeschreibung von Projektverantwortlichen übernommen.
Beginn:
01.03.2023
Abschluss:
28.02.2026
Fördernummer:
AGF.00.00013.22
Kostenträger:
- Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) über den Ausgleichsfonds für überregionale Vorhaben zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben
ICF-Bezug des Projekts:
- Das Projekt hat keinen ausdrücklichen ICF-Bezug.
Projektleitung:
- Hagenhofer, Thomas
Mitarbeitende:
- Wagner, Susanne, Dr.
Institutionen:
Zentral-Fachausschuss Berufsbildung Druck und Medien
Wilhelmshäher Allee 260
34131 Kassel
Telefon:
05 61 5 10 52-0
E-Mail:
hagenhofer@zfamedien.de
Homepage:
https://www.zfamedien.de
Projektwebsite:
Homepage:
https://www.top-ki.info
IFTO – Institut für Textoptimierung GmbH
Dr. Susanne Wagner
Homepage:
https://www.ifto.de/
deepsight GmbH
Homepage:
https://www.deepsight.de/
Bergische Universität Wuppertal
Homepage:
https://www.tmdt.uni-wuppertal.de/de/
Berufsbildungswerk Leipzig gGmbH
Homepage:
https://www.berufsbildungswerk-leipzig.de/
Berufsbildungswerk im Oberlinhaus gGmbH
Homepage:
https://www.oberlin-berufsbildung.de/
Referenznummer:
R/FO126096
Informationsstand: 19.10.2023