Forschungsprojekt
Projektart: Verbundprojekt Gefördertes Projekt Studie
Zielorientierte Beratung zur Rückkehr zur Arbeit: Eine multizentrische, kontrollierte Interventionsstudie (ZOBRA)

Beschreibung / Inhalte

Hintergrund:

Zentrales Anliegen von Maßnahmen der medizinischen Rehabilitation ist die Wiedergewinnung der Erwerbsfähigkeit. Die beruflichen Reintegrationsraten nach einer Herzerkrankung liegen in Deutschland ca. 20 % bis 30 % unter den aus medizinischer Sicht erwartbaren Rückkehrraten. Im Rahmen anderer eigener Studien konnten mittels weniger, zu Reha-Beginn erhobener Prädiktorvariablen 95 % der Fälle ca. 6 Monate nach Ende der Reha-Maßnahme richtig klassifiziert werden (Schott 1996, Badura et al. 2001). Bisher gibt es kein strukturiertes Screening- und Assessmentverfahren, um die berufliche Reintegration zu verbessern.

Ziele und Fragestellungen:

Ziel der Studie ist die Entwicklung und Evaluation eines Screening- und Assessment-Instrumentariums zur zielorientierten Beratung kardiologischer Rehabilitanden.
Das Forschungsprogramm kann wie folgt zusammengefasst werden:
(1) Der Personenkreis, der ein erhöhtes Risiko einer Frühberentung trägt, ist mit einen Screeningverfahren relativ einfach zu identifizieren.
(2) Die jeweils individuellen Problemlagen können über ein Assessmentverfahren präzisiert werden.
(3) Durch eine auf der Basis des Assessmentverfahrens ziel- und problem-orientiert zugeschnittene Betreuung und Beratung während der Reha, können Rückkehrraten signifikant erhöht werden.

Studiendesign:

Effektivität und Effizienz des gesamten Verfahrens werden mittels eines multizentrischen, kontrollierten Forschungsdesign und einer Inkrementalanalyse überprüft. Mit Hilfe des Screenings werden Risikopatienten identifiziert und zeitlich alternierend der Interventions- bzw. Kontrollgruppe zugeordnet (Stichprobengröße jeweils N = 400). Messzeitpunkte: T1 = Reha-Beginn; T2 = 6 Monate nach Reha-Ende; T3 = 12 Monate nach Reha-Ende.
Evaluationsmaße sind Erwerbs- und Berentungsstatus, körperlicher und emotionaler Status sowie gesundheitsökonomisch relevante Variablen.

Ergebnisse:

Die Interventionsgruppe, in der eine ziel- und problemorientiert zugeschnittene Betreuung während der Reha durchgeführt wird, weist eine signifikante Steigerung der Rückkehrrate gegenüber der Kontrollgruppe auf. Die Intervention ist eine effiziente Alternative zum bisherigen Standardverfahren.

Forschungsverbund NRW

Projektbeschreibung von Projektverantwortlichen übernommen.

Projektdaten

Beginn:

01.10.2001


Abschluss:

30.09.2004


Kostenträger:

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. - DLR Projektträger des BMBF
  • Deutsche Rentenversicherung Bund
  • Landesversicherungsanstalt (LVA) Westfalen (jetzt: Deutsche Rentenversicherung Westfalen)

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt

Projektleitung:

  • Schott, Thomas, Dr. M.A. |
  • Orde, Anja vom, Dr. M.P.H. |
  • Badura, Bernhard, Prof. Dr. (em.)

Institutionen:

Rehabilitationswissenschaftlicher Forschungsverbund Nordrhein-Westfalen

Universität Bielefeld
Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Postfach 10 01 31
33501 Bielefeld
Homepage: https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/gesundhei...

Schott, T. (1996): Rehabilitation und die Wiederaufnahme der Arbeit. Eine sozialepidemiologische Untersuchung über den Erfolg medizinischer Rehabilitation nach Herzerkrankung bei der Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit. Weinheim/ München. Badura, B., Schott, T., vom Orde, A., Iseringhausen, O. (2001): Modellvorhaben Kardiologische Rehabilitation - Endbericht. Universität Bielefeld.

Referenznummer:

R/FOFVB6PWII/4


Informationsstand: 17.10.2022