Projektart: Gefördertes Projekt
Berufliche Teilhabe bei Epilepsie - TEA (Teilhabe – Epilepsie – Arbeit)

Beschreibung / Inhalte

In Deutschland leben etwa 300.000 epilepsiekranke Menschen im erwerbsfähigen Alter. Das Projekt "Berufliche Teilhabe bei Epilepsie" – kurz: TEA (Teilhabe-Epilepsie-Arbeit) – berät und unterstützt bundesweit und kostenfrei epilepsiekranke Arbeitnehmer, Arbeitgeber, die epilepsiekranke Menschen beschäftigen sowie Betriebsärzte, Fachkräfte für Arbeitssicherheit und andere Experten bei allen Fragen und Problemen im Bereich „Epilepsie und Arbeit“. Ein Schwerpunkt liegt auf der Unterstützung bei der Erstellung einer behinderungsspezifischen Gefährdungsbeurteilung.

Der epilepsiekranke Arbeitnehmer und deren Arbeitgeber werden über den gesamten Projektzeitraum anlassbezogen begleitet und in das Projekt eingebunden. In der Einzelfallbegleitung wird in einem Vorher-Nachher-Vergleich ermittelt, ob sich die Arbeitssituation epilepsiekranker Menschen durch die spezialisierte Unterstützung verbessert. Dabei werden neben den objektiv messbaren Kriterien (z.B. „Maschinensicherheit erhöht“) auch subjektive Kriterien (z.B. „Grad der sozialen Einbindung in den Betrieb“) ermittelt. Die zu erstellenden Fragebögen folgen ICF-Kriterien und eröffnen damit einen systemischen Blick auf den Unterstützungsprozess.

Multiplikatoren-Schulungen am Beispiel Epilepsie sprechen in erster Linie Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Betriebsärzte an. Ein wichtiges Ziel ist es, das Verständnis für behinderungsspezifische Gefährdungsbeurteilungen zu erweitern. Mittels der Multiplikatoren-Schulungen soll das spezifische Wissen in die Versorgungsfläche getragen werden.

Den 23 bundesweit existierenden Fachteams des Netzwerk Epilepsie & Arbeit (NEA) werden Fortbildungstage mit dem Schwerpunkt „Inkludierte Gefährdungsbeurteilung“ angeboten. Dabei sollen die bereits geschulten Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Betriebsärzte und Rehabilitationsberater Gelegenheit erhalten, sich mit den bestehenden NEA-Fachteams zu vernetzen.

Bundesfachtage mit dem Schwerpunkt „Prävention im Bereich Epilepsie & Arbeit“ sollen Fachleute aus Prävention, Rehabilitation und Medizin gleichermaßen ansprechen und das Projekt bei den Versorgern bekannt machen.

Die Erstellung eines Handbuchs zur inkludierten Gefährdungsbeurteilung bei Epilepsie soll das gesamte Wissen bündeln und damit zur Nachhaltigkeit des Projekts über den Projektzeitraum hinweg beitragen.

Das Projekt zielt mit allen genannten Maßnahmen darauf ab, die Beschäftigungsverhältnisse epilepsiekranker Menschen zu erhalten und deren Qualität bzgl. objektiver und subjektiver Kriterien zu heben.

Kooperationspartner des Bundesprojekts TEA sind: Deutsch Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit (VDSI), Deutsche Gesellschaft für Epilepsie (DGfE), Deutsche Epilepsievereinigung (DE) und das Netzwerk für Epilepsie und Arbeit (NEA).

Projektbeschreibung von Projektverantwortlichen übernommen.

Beginn:

01.03.2018


Abschluss:

31.10.2021


Fördernummer:

AGF.00.00003.18

Kostenträger:

  • Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)
  • Innere Mission München – Diakonie in München und Oberbayern e.V.

ICF-Bezug des Projekts:

  • Der bio-psycho-soziale Ansatz der ICF bildet einen konzeptionellen Bezugsrahmen für das Projekt.
  • Die ICF ist kein ausdrücklicher Forschungsgegenstand, wird aber im Vorhaben genutzt, z.B. durch den Einsatz ICF-basierter Instrumente / Skalen zur Beschreibung von Untersuchungsvariablen, Verlaufsdokumentation, Ergebnismessung etc.

Projektleitung:

  • Brodisch, Peter, Dipl.-Päd., Dipl.-Soz.Päd.

Mitarbeitende:

  • Böhme, Uta (B.A.) |
  • Wencelides, René |
  • Fuellhaas, Detlef (Dipl. Ing.) |
  • Nicklas, Simone (Dr. phil.) |
  • Eberhart, Theresa (B.A.) |
  • Eller, Martina (Dr. phil.)

Institutionen:

Diakonie in München und Oberbayern e.V.
EpilepsieBeratung
Ysenburgstrasse 7
80634 München
Telefon: +49 89 54 80 65 75 E-Mail: epilepsie-arbeit@im-muenchen.de
Homepage: https://www.epilepsie-arbeit.de

Brodisch, Peter (Hrsg. 2022): Arbeitssicherheit bei Epilepsie. Ein Praxishandbuch. Berlin 2022, 160 Seiten.

Böhme, Uta (2021): Der interessante arbeitsmedizinische Fall. Frau W.: Heilerziehungspflegerin mit Grand Mal. In: einfälle. Die Zeitschrift der Deutschen Epilepsievereinigung e.V. Nr. 159. 38. Jahrgang. 3. Quartal 2021. S. 16f.

Nicklas, Simone (2021): Der interessante arbeitsmedizinische Fall. Weiterbeschäftigung durch Umsetzung im Betrieb ermöglicht. In: einfälle. Die Zeitschrift der Deutschen Epilepsievereinigung e.V. Nr. 158. 38. Jg. 2. Quartal 2021. S.20f.

Richter, Stefanie, Pauers, Dirk: Inkludierte Gefährdungsbeurteilung. Vollbeschäftigt trotz Epilepsie. In: BGN Akzente No. 2, 2021, S. 12-13.

Brodisch, Peter (2020): Der interessante arbeitsmedizinische Fall. Dürfen epilepsiekranke Auszubildende der Altenpflege bei fehlender Nachtschichteignung zum Beruf zugelassen werden? In: einfälle. Die Zeitschrift der Deutschen Epilepsievereinigung e.V. Nr. 158. 37. Jg. 4.Quartal 2020. S.21.

Brodisch, Peter (2020): Berufstätigkeit. In: Epileptische Anfälle und Epilepsien im Erwachsenenalter. Hrsg. F.C. Schmitt, H. Stefan, M. Holtkamp. S. S. 701-708.

Brodisch, Peter (2020): Arbeiten mit Epilepsie - Ein Fallbeispiel. In: ARP (Arbeitsschutz in Recht und Praxis). Zeitschrift für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Ausgabe 09, Jahrgang 1. S. 305-307.

Brodisch, Peter (2020): Gesellschaftliche Teilhabe durch Epilepsie. Antworten auf zehn wichtige Fragen. In: einfälle. Die Zeitschrift der Deutschen Epilepsievereinigung e.V. Nr. 153. 38. Jahrgang. 1. Quartal 2020. S. 14ff.

Fuellhaas, Detlef (2020): Epilepsie am Arbeitsplatz. In: VDSI aktuell. Das Magazin des VDSI - Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit. Ausgabe 5. S. 9.

Brodisch, Peter (2020): Der interessante arbeitsmedizinische Fall. Pflegehelferin mit Epilepsie? In: einfälle. Die Zeitschrift der Deutschen Epilepsievereinigung e.V.Nr. 154. 38. Jahrgang. 2. Quartal 2020. S. 14f.

Nicklas, Simone (2020): Der interessante arbeitsmedizinische Fall. Wiedereingliederung nach medizinisch-beruflicher Rehabilitation. In: einfälle. Die Zeitschrift der Deutschen Epilepsievereinigung e.V.Nr. 153. 38. Jahrgang. 1. Quartal 2020. S. 13.

Nicklas, Simone und Sandra Baumgartner (2020): Ein Berufsverbot gibt es nicht. Schulung zum Thema Epilepsie und Arbeit in Passau. In: epiKurier. Ausgabe 1. S. 15f.

Plesch, Imke: Zwischen Coolness und Empathie. In: Diakonie Report. Ausgabe 85/April 2020. S.6.

Brodisch, Peter (2019): Kurzschluss im Gehirn. Epilepsie am Arbeitsplatz. ZS Sicherheitsbeauftragter 11/2019., S. 34 ff.

Brodisch, Peter (2019): Sprechen über Epilepsie am Arbeitsplatz. Auswirkungen epileptischer Anfälle auf soziale Beziehungen am Arbeitsplatz. In: Die Zeitschrift der Deutschen Epilepsievereinigung e.V.. Nr. 151. 37. Jahrgang. 3. Quartal 2019. S. 14f.

Brodisch, Peter (2018): Erfolg im Job trotz Epilepsie. In: VDSIaktuell. Das Magazin des VDSI – Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit. Ausgabe 4. S.7f.

Hahne, Dorothee (2018): Bundesprojekt „Berufliche Teilhabe bei Epilepsie“: Unfälle vermeiden, Arbeitsplätze erhalten.“ Interview mit Peter Brodisch. In: brainetwork. Sonderausgabe Patienten. Hrsg. Bial Deutschland GmbH. S.12.

Nicklas, Simone (2019): Epilepsie und Arbeit. Arbeitsfähigkeit bei Mitarbeitern mit Epilepsie erhalten. In: VDBW aktuell. Das Magazin für Arbeitsmedizin in Deutschland. Hrsg. Verband deutscher Betriebs- und Werksärzte. S.22f.

Nicklas, Simone (2018): Arbeiten mit Epilepsie – (K)ein Problem?!. Das Bundesprojekt TEA stellt sich vor. In: einfälle. Die Zeitschrift der Deutschen Epilepsievereinigung e.V.. Nr. 147-148. 36. Jahrgang. 3./4. Quartal 2018. S. 24f.

Nicklas, Simone (2018): Arbeiten mit Epilepsie – (K)ein Problem?! In: epiKurier. Ausgabe 3. S. 8f.

Plesch, Imke (2018): "Wir wollen die Angst vor der Krankheit nehmen." In: Diakonie Report. Ausgabe 81/November 2018. S.11.

Participation of employees with epilepsy at the workplace

Approximately 300.000 people with epilepsy are currently employed in Germany. The purpose of the project “Participation of employees with epilepsy at the workplace” (in german TEA: Teilhabe-Epilepsie-Arbeit) is to consult and provide support not only for employees suffering from epilepsy. But also their employers, company Medical physicians, safety specialist and other experts and to answer all queries related to work and epilepsy.
Main focus is to provide a risk assessment specially designed for employees with epilepsy and to understand if conditions at the workplace have been improved or not – with an evaluation from before and after. The questionnaires are following ICF standards and will provide a systemic view of the support process.
The knowledge taken from all measures will be bundled to form a guideline for risk assessment for employees with epilepsy which can be used beyond the end of the project.
The aim of the project is that people suffering from epilepsy could maintain their job.

Referenznummer:

R/FO125822


Informationsstand: 10.01.2022