Forschungsprojekt
Beschreibung / Inhalte
Anlass und Ziel des Projektes:
Um den Verbleib epilepsiekranker Menschen am Arbeitsplatz sichern zu können, bedarf es erfahrungsgemäß einer engen Zusammenarbeit zwischen Neurologen, Betriebsärzten, Fachkräften für Arbeitssicherheit, Trägern der beruflichen Rehabilitation, den beteiligten Firmen und dem epilepsiekranken Arbeitnehmer. Wenn die Beurteilung der beruflichen Möglichkeiten interdisziplinär erfolgt, ist eine Entscheidung auf breiter fachlicher Grundlage gewährleistet.
Um dies zu erreichen, werden vom Netzwerkbüro in München regionale, interdisziplinär zusammengesetzte Fachteams entwickelt, die von Betrieben, epilepsiekranken Arbeitnehmern und beteiligten Fachleuten (zum Beispiel von Betriebsärzten) zur Mitberatung eingeladen werden können.
Ziel des Projektes ist es, epilepsiekranke Menschen und deren Arbeitgeber in allen arbeitsmedizinischen, arbeitsrechtlichen und leistungsrelevanten Fragen zu beraten.
Parallel werden an ausgesuchten Standorten Fachteams aufgebaut, die die oben skizzierten Beratungsleistungen regional vorhalten. Die Netzwerkarbeit bezieht sich in den ersten Projektjahren auf Bayern, im dritten Projektjahr dann auf alle weiteren Bundesländer.
Vorgehensweisen zur Zielerreichung:
- Entwicklung adressatenspezifischer Workshops zum Themenkreis "Epilepsie und Arbeit" a) für Neurologen und Betriebsärzte und b) für nichtärztliche Dienste (Beratungsstellen, Rehabilitationsberater u. a.);
- Bildung interdisziplinärer Kompetenzteams Epilepsie aus Fachärzten für Neurologie, Mitarbeitern der Epilepsieberatungsstellen, der Integrationsämter und Integrationsfachdiensten;
- Fallbezogene Unterstützung verantwortlicher Akteure, zum Beispiel Betriebs- und Werksärzte, betriebliche Funktionsträger wie Personalverantwortliche, Betriebsräte oder Schwerbehindertenvertreter durch die Fachteams;
- Im Rahmen der Fallbegleitung Mitberatung bei der Verfassung von Gefährdungsbeurteilungen für epilepsiekranke Menschen in Betrieben mittels der interdisziplinären Kompetenzteams Epilepsie;
- Erhalt bestehender Arbeitsplätze epilepsiekranker Menschen;
- Bei Bedarf Weitervermittlung in sinnvolle Maßnahmen der medizinischen oder beruflichen Rehabilitation;
- Erhalt der interdisziplinären Fachteams über den Projektzeitraum hinaus;
- Entwicklung bedarfsbezogener Leistungspakete, zum Beispiel "Leistungspaket Gefährdungsbeurteilung";
- Evaluation der Projektergebnisse;
- Darstellung der Ergebnisse in einem Projektbericht.
Projektbeschreibung von Projektverantwortlichen übernommen.
Projektdaten
Beginn:
06.11.2009
Abschluss:
31.10.2013
Fördernummer:
II A4 - BA 4005/0 DOK 2006/0188084
Kostenträger:
- Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt
Projektleitung:
- Brodisch, Peter, Dipl.-Päd., Dipl.-Soz.Päd.
Mitarbeitende:
- Eller, Martina, Dr. rer. biol. hum. Dipl.-Soz. |
- Sorgenfrei, Karen, Dipl.-Sportwiss. Gesundheitsökonom. B.A. |
- Luther, Susanne
Institutionen:
Netzwerk Epilepsie und Arbeit
Innere Mission München - Diakonie in München und Oberbayern e. V.
Oberanger 43
80331 München
Fachliche Beratung durch
Dr. med. Stephan Arnold, Facharzt für Neurologie
Norbert van Kampen, MPH Dipl. Soz.
Dr. med. Kristin Hupfer, Fachärztin für Arbeitsmedizin und Psychiatrie
Gerhard Kreis, Dipl. Ing. (Univ.), Fachkraft für Arbeitssicherheit
Rupprecht Thorbecke M. A., Medizinsoziologe
Die Deutsche Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) zeichnet das Netzwerk Epilepsie und Arbeit am 24.10.2014 in Berlin mit der Kurth-Alphons-Jochheim-Medaille aus, siehe https://www.dvfr.de/die-dvfr/kurt-alphons-jochheim-medaille/
Brodisch, Peter: Der erste epileptische Anfall. Zehn Fragen und Antworten zu sozialen, rehabilitativen, versorgungsrechtlichen und gutachterlichen Aspekten. In: ASU, Zeitschrift für medizinische Prävention, Ausgabe 4/2014, S. 258-261.
Meyer, Adrian (2014): Die Angst vor dem Anfall. Sag ich´s oder sag ich´s nicht? Menschen mit Epilepsie fällt der offene Umgang mit ihrer Erkrankung häufig schwer. Vor allem, wenn es um die Arbeitsstelle geht. In: Die Zeit No. 2 v. 02.01.2014, S. 27.
2013:
Thorbecke, Rupprecht, Brodisch, Peter: Berufsgenossenschaftliche Informationen (BG-GUV-I-585) und Mobilitätsberatung nach der Kraftfahrzeughilfeverordnung (KfzHV). In Sozialarbeit bei Epilepsie 12, Beiträge und Materialien der 12. Fachtagung vom 20.09 bis 22.09.2012 in Kleinwachau Sächsisches Epilepsiezentrum Radeberg, Bielefeld 2013, S.187-195.
Hein-Rusinek, Ulrike (2013): Epilepsie – Ein Thema für den Betriebsarzt? In: ASU, Zeitschrift für medizinische Prävention, 48 Jg., Aug. 2013, S.430f.
Eller, M., Brodisch, P.: Drei Jahre Netzwerk Epilepsie und Arbeit: eine Bilanz. In: ASU, Zeitschrift für medizinische Prävention, 48 Jg., Aug. 2013, S.432ff.
o. V. (2013): Trotz Epilepsie beruflich wieder eingegliedert. In: not. Durch Hirnverletzung, Schlaganfall oder sonstige erworbene Hirnschäden, 22, 1, S. 12.
Hartmann, Isabel (2013): Verschiedene Disziplinen verbinden. Projekt Netzwerk Epilepsie und Arbeit: 24 regionale Fachteams aufgebaut. In: Diakonie-Report Nr. 65, S.11.
2012:
Brodisch, Peter (2012): Ein Grand-mal-Anfall im Unterricht. Einen epilepsiekranken Lehrer weiter beschäftigen? In: ASU Praxis. Der Betriebsarzt, 47, 2, S. 19-21.
Burmeister, Sybille (2012): „Aufklärung und Beratung“. Drei Fragen. Interview mit Peter Brodisch. In: Mannheimer Morgen, 04.10.2012, S. 3.
Eller, Martina (2012): Berufliche Integrationsprozesse wissenschaftlich begleiten und auswerten. Ein Ziel des Netzwerks Epilepsie und Arbeit. In: ASU Praxis. Der Betriebsarzt, 47, 2, S. 28-29.
Eller, Martina; Brodisch, Peter (2012): Das Netzwerk Epilepsie und Arbeit (NEA) – Optimierung von Case Management-Prozessen für epilepsiekranke Arbeitnehmer. In: Case Management, 9, 4, S. 214-215.
Eller, Martina; Brodisch, Peter (2012): SHT und Epilepsie: Ist eine berufliche (Wieder-)Eingliederung möglich? In: not. Durch Hirnverletzung, Schlaganfall oder sonstige erworbene Hirnschäden, 21, 5, S. 46-47.
Haas, Maria (2012): „Wir finden eine Lösung“. Epilepsie. Ein Netzwerk unterstützt betroffene Arbeitnehmer. In: Apotheken Umschau, 15.01.2012, S. 42-43.
Hüchtemann, Heike (2012): Epilepsie und trotzdem im Beruf. In: Freies Wort. 24.07.2012.
Knieß, Tobias (2012): Epilepsien sind häufig, ihre Ursachen vielfältig. In: ASU Praxis. Der Betriebsarzt, 47, 2, S. 22-25.
Kölbl, Andreas (2012): Leistungsfähig trotz Epilepsie. Neues Fachteam Epilepsie will verhindern, dass Anfallskranke ihren Arbeitsplatz verlieren. In: Waiblinger Kreiszeitung, 15.12.2012.
Kreis, Gerhard (2012): Selbstgefährdungen minimieren, Rechtssicherheit herstellen. In: ASU Praxis. Der Betriebsarzt, 47, 2, S. 26-27.
Najdzion, Philip (2012): Wie Menschen mit der Krankheit umgehen lernen. Selbsthilfegruppe richtete zum ersten Mal europäischen Epilepsie-Tag aus. In: Volksstimme.
Jeetze-Kurier Salzwedel, 17.10.2012, S. 7.
o. V. (2012): Hamburger Netzwerk Epilepsie und Arbeit gegründet. In: Hamburger Abendblatt. 24./25.03.2012.
o. V. (2012): Netzwerkhilfe für Epileptiker. In: Eppendorfer. S. 7.
o. V. (2012): Ein Netzwerk für Kranke und Arbeitgeber. In: Passauer Neue Presse. 04.06.2012.
Rudolph, Susanne (2012): Mit Epilepsie durchs Raster fallen. Auch bei der Arbeitsplatzsuche begegnen Kranke Unkenntnis und Vorurteilen. In: Südwest Presse. 05.01.2012. S. 3.
2011:
Arnold, Stephan (2011): Die Aufgaben des Neurologen im Netzwerk Epilepsie und Arbeit. In: epikurier, Ausgabe 01/2011, S. 4-5.
Informationszentrum Epilepsie (IZE) (Hrsg.) (2011): Ein Jahr „Netzwerk Epilepsie und Arbeit“. In: IZE-Newsletter 45, 20.07.2011, S. 3.
Kreissl, Julia (2011): Schritt für Schritt zurück ins Leben. Die epilepsiekranke Petra Haug schaffte es zurück auf den Arbeitsmarkt. In: Diakonie Report, Nr. 54, S. 13.
o. V. (2011): „Fehlbeurteilungen vermeiden“. Interview mit Peter Brodisch. In: ZB Zeitschrift Behinderte Menschen im Beruf, 2/2011, S. 13.
o. V. (2011): Angst vor anfallsbedingten Unfällen. Epilepsie: Kranke sind nur schwer ins Berufsleben zu integrieren – Nicht jeder Job ist geeignet – Absturzgefahr sollte ausgeschlossen sein. In: MainEcho, 26.02.2011
o. V. (2011): Anlaufstelle für epilepsiekranke Arbeitnehmer. Niederbayrische Abteilung des Netzwerks Epilepsie und Arbeit (NEA) in Schaufling gegründet. In: Passauer Neue Presse, S. 22.
o. V. (2011): Arbeitsplätze von Epilepsie-Patienten sichern. Netzwerk gründet Fachteam in Niederbayern – Verschiedene Workshops in Schaufling, 10.06.2011
o. V. (2011): Aufklärung und Hilfe. Team „Epilepsie und Arbeit“ in Regensburg. In: BLIZZ, 24.07.2011
o. V. (2011): Bundesprojekt „Netzwerk Epilepsie und Arbeit“ (NEA). In: BeBaktuell Nr. 05/2011. S. 14.
o. V. (2011): Eine gute Bilanz: Mehr als 100 Menschen kamen zur Beratung. Netzwerk Epilepsie und Arbeit wird ein Jahr alt. In: Diakonie Report, Nr. 54, S. 13.
o. V. (2011): Epilepsie: Aufklärung für Arbeitgeber. Viele Betroffene sind wegen ihrer Erkrankung ohne Job – Neues Fachteam will helfen. In: Memminger Zeitung. 24.03.2011.
o. V. (2011): Epilepsiekranke haben es im Job oft schwer. In: Mittelbayrische Zeitung. 10.08.2011
o. V. (2011): Hilfe für Epileptiker. Neue Beratungsstelle in Augsburg. In: Augsburger Zeitung. 19.05.2011.
o. V. (2011): Neue Beratung für Epilepsie im Arbeitsleben. In: Allgäuer Zeitung
o. V. (2011): Oberstes Ziel ist die Arbeitserhaltung. Neues Fachteam unterstützt Epilepsiekranke. In: Memminger Kurier, 30.03.2011, S. 2.
Sorgenfrei, Karen (2011): Das Netzwerk Epilepsie und Arbeit. In: Epilepsie-SelbsthilfeZeitung. Landesverband für Epilepsie-Selbsthilfe in Nordrhein-Westfalen e. V.
2010:
Brodisch, Peter (2010): Epilepsie = Arbeitsunfähigkeit? Netzwerk Epilepsie und Arbeit erhält Arbeitsplätze. In: einfälle, 03/2010, S. 37.
Brodisch, Peter (2010): Netzwerk Epilepsie und Arbeit gegründet. Epilepsiekranke Menschen, „eine Kolonie von Arbeitslosen“. In: epikurier, Ausgabe 02/2010, S. 12.
Kreis, Gerhard (2010): Sicherheit am Arbeitsplatz. epikurier 03/2010, hrsg. vom Epilepsie-Bundeselternverband e.V., S. 8-9.
o. V. (2010): „Epilepsie und Arbeit“ angelaufen. Arbeitsplätze epilepsiekranker Menschen können oft erhalten werden. In: Diakonie Report, Nr. 50, S. 13.
o. V. (2010): Bundesweites Modellprojekt für Epileptiker am Arbeitsplatz. In: Sonntagsblatt, 07.03.2010
o. V. (2010): Innere Mission startet Projekt für Epilepsie-Kranke. In: Welt kompakt, 01.03.2010
Richter, Doris (2010): Epilepsie muss nicht das Aus im Job bedeuten. Bundesweites Projekt will Erkrankten helfen und Frühverrentungen möglichst vermeiden. In: Evangelischer Pressedienst – Sozial, 25.06.2010
Richter, Doris (2010): Gefahr im Griff. Epilepsie muss nicht das Aus im Job bedeuten: Ein neues Projekt will Frühverrentungen möglichst vermeiden. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 222, 25./26.09.2010, S. V2/14.
The Epilepsy and Work Network
This results in employees with epilepsy often losing their jobs as a result of unfair dismissal.
In order for employees to be able to continue employment on a permanent basis, any difficulties are to be eliminated in accordance with sec 84 SGB IX subsec 1 of the Prevention Act.
The ultimate aim of the Epilepsy and Work Network is to prevent employees suffering from epilepsy from facing unfair dismissal.
An interdisciplinary company advisory and risk assessment service needs to be implemented in conjunction with the BGI 585 Risk Assessment Guidelines in view of protection against unfair dismissal framework and assistance.
In order to be able to establish the above mentioned consulting services locally, the Epilepsy and Work Network will set up multi disciplinary professional teams initially at selected locations in Bavaria. Later on multi disciplinary professional teams will be established throughout all the other German states. The teams will consist of neurologists, industrial physicians, rehabilitation consultants and consultants of epilepsy information centres.
These teams will be able to advise and help people suffering from epilepsy. The teams will also provide an in-depth on site professional service to employers as well as experts involved in questions concerning industrial medicine, employment law and performance in general.
Therefore it is possible to mediate adequate solutions.
Schlagworte:
Referenznummer:
R/FO3780
Informationsstand: 28.04.2020