Diversität und Arbeitswelt
Verschiedenste Veränderungsprozesse führen dazu, dass unsere Gesellschaft immer heterogener wird. Diese Entwicklung wirkt sich auch auf die Berufs- und Arbeitswelt aus und stellt Arbeitgebende als auch Beschäftigte vor Chancen wie Herausforderungen.
An dieser Stelle finden sich Gespräche mit Forschenden, die sich innerhalb ihrer Projekte mit dem Themenfeld Diversität beschäftigt haben.
Bedingt durch Veränderungsprozesse wie Globalisierung, Digitalisierung, den demografischen Wandel, die Individualisierung von Lebensstilen und Migration wird unsere Gesellschaft stetig heterogener. Diese Entwicklung wirkt sich auch auf die Berufs- und Arbeitswelt aus und stellt Arbeitgebende als auch Beschäftigte gleichermaßen vor Chancen wie Herausforderungen.
Diversität, also Vielfalt, ist in diesem Zusammenhang die vielfach verwendete Begrifflichkeit, um diese Heterogenität zu benennen. Sie wird im Rahmen des Diskurses zur Arbeits- und Berufswelt zunehmend als Chance für die Innovativität, Flexibilität und Attraktivität eines Unternehmens gesehen (vgl. Opperdörffer & Nieswandt, 2023; Statista, 2024; Henseler & Trögeler, 2022, S. 5). Ein häufig verwendetes Modell, wenn es um die Teilbereiche von Diversität geht, ist das der „4 Layers of Diversity“ nach Gardenswartz und Rowe (2003). Das Modell benennt als Kerndimensionen von Diversität Unterschiede innerhalb ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft sowie solche im Bereich der körperlichen und geistigen Fähigkeiten einer Person (vgl. Gardeswartz & Rowe, 2023). Auch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) definiert Diversität in Anlehnung an dieses Modell. So regelt § 1 AGG , dass Benachteiligungen von Personen aufgrund der benannten Unterschiedsdimensionen zu vermeiden sind (Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz). Mit Blick auf den beruflichen Kontext sind diese gesetzlichen Vorgaben verbunden mit der Herausforderung, dafür zu sorgen, dass möglichst alle Menschen ihre beruflichen Potenziale ausschöpfen können (vgl. Statista, 09.10.2024). Dies setzt auf Seite der Arbeitgebenden voraus, dass auf die Bedarfe und Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden entsprechend ihrer Verschiedenartigkeit eingegangen wird. Dies kann bspw. im Rahmen einer bedarfs- und bedürfnisgerechten Förderung oder Unterstützung dieser erfolgen (vgl. Zukunftsinstitut, 2023, S. 63-66). Solche Ansätze setzen wiederum Wissen und Kompetenzen innerhalb des Themenfeldes Diversität bei den Arbeitgebenden voraus. Diversität und der Umgang damit sind somit auch relevant, wenn es um Behinderung und Beruf geht.
Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz. (o.D.) Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz – AGG. Abgerufen am 5. Juni 2024 von https://www.gesetze-im-internet.de/agg/.
Charta der Vielfalt (o.J.). Vielfaltsdimensionen. https://www.charta-der-vielfalt.de/vielfaltsdimensionen.
Gardenswartz, L. & Rowe, A. (2003). Diverse Teams at Work: Capitalizing on the Power of Diversity. Society for Human Resource Management.
Henseler, J. & Trögeler, P. (2022). Inklusion am Arbeitsplatz stärken. Wie und warum verhaltensökonomische Erkenntnisse helfen, Menschen mit Behinderungen bei Einstellungen seltener zu diskriminieren – zum Wohle aller. IW-Report 49/2022. Institut der deutschen Wirtschaft e.V. https://www.econstor.eu/bitstream/10419/278748/1/1860855873.pdf
Opperdörffer, C. (2023, 11. Dezember). Die neue Arbeitswelt ist digital und divers. Haufe. https://www.haufe.de/personal/hr-management/transformation-der-arbeitswelt/die-neue-arbeitswelt-ist-digital-und-divers_80_611316.html.
Statista Research Department (2024, 9. Oktober). Diversity in der Arbeitswelt - ein Überblick. Abgerufen am 5. Juni 2025 von https://de.statista.com/themen/8045/diversity-in-der-arbeitswelt/#topicOverview. Statista.
Zukunftsinstitut GmbH (2023). 13 Trends für die Zukunft der Arbeit. Zabrock.