LAUT
Unsere Fragen wurden im Oktober 2025 von Martin Raschke (Jobcenter Stadt Erlangen) beantwortet.
Welche Ziele haben Sie sich im Projekt LAUT gesetzt?
Unsere übergeordnete Zielsetzung in LAUT bestand darin, für jede der insgesamt 100 p.a. am Projekt teilnehmenden Personen deren gesellschaftliche und berufliche Teilhabe durch eine Verbesserung der psychosozialen Situation zu fördern.
Im Zusammenhang mit diesem Ziel stellten wir uns unter anderem die Frage, welche Barrieren überwunden werden müssen, um mehr sozialversicherungspflichtige inklusive Arbeitsplätze zu schaffen und welche Rolle dabei die Netzwerke der an der Inklusion der Teilnehmenden beteiligten Akteure spielen.
Gibt es Themen und Schwerpunkte, die sich für Sie im Projekt als besonders wichtig herausgestellt haben, wenn es um die Verfolgung dieser Ziele geht? Falls ja: Welche?
Im Projekt zeigte sich vor allem, dass Inklusion insbesondere innerhalb eines ganzheitlicher Ansatzes, der Öffentlichkeitsarbeit, Netzwerkarbeit und intensive Beratung kombiniert, vorangetrieben werden sollte. Um die langfristige Wirksamkeit solcher Maßnahmen sicherzustellen, bedarf es jedoch effizienterer Strukturen und einer stärkeren Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse aller Beteiligten.
Was sind für Sie zentrale Herausforderungen, mit denen Sie innerhalb der Projektlaufzeit konfrontiert wurden? Mit welchen Lösungsansätzen sind Sie diesen Herausforderungen gegenübergetreten?
Eine zentrale Herausforderung bestand darin, das Projekt unter den potenziellen Arbeitgebenden/Firmen/Handwerksbetrieben/Netzwerkpartnern als zentrale Anlaufstelle in der Region zu etablieren und die Bewusstseinsbildung für das Thema Inklusion in der Praxis zu fördern.
Dabei stellten sich Öffentlichkeitsarbeit, Netzwerkbildung und Informationsangebote im Rahmen verschiedenster Veranstaltungsformate als Schlüsselstrategien für ein Vorantreiben von beruflicher Inklusion heraus:
- Gezielte, aber aufwendige Öffentlichkeitsmaßnahmen schufen eine Sichtbarkeit von Good-Practice-Beispielen und inspirierten andere Unternehmen zur Nachahmung. Dadurch konnte nicht nur ein Multiplikationseffekt erzielt, sondern auch dazu beitragen werden, gesellschaftliche Vorurteile abzubauen und eine Kultur der Inklusion zu fördern.
- Veranstaltungsformate, die während der Arbeitszeit genutzt werden konnten und einen klaren fachlichen Mehrwert (im Sinne von Weiterbildung) boten, förderten eine höhere Teilnahmebereitschaft. Diese Formate gaben den Teilnehmenden praktische Anknüpfungspunkte für den Transfer in den Arbeitsalltag.
- Netzwerktreffen mit regionalen Großbetrieben stellten eine innovative Herangehensweise dar, um strukturelle Herausforderungen der inklusiven Beschäftigung zu identifizieren und gemeinsam zu adressieren. Besonders wertvoll war der Ansatz, die Hürden schrittweise und im Dialog zu bearbeiten. Die Einbindung der Unternehmen wiederum schuf einen Raum für lösungsorientierte Diskussionen.
Ausgehend von Ihren im Projekt gewonnenen Erkenntnissen und Erfahrungen: Welche Maßnahmen halten Sie im Kontext der Zielsetzung des Projektes für besonders wichtig? Welche Handlungsempfehlungen würden Sie ausgehend von den Projektergebnissen in diesem Zusammenhang aussprechen und welche Lessons Learned haben Sie innerhalb des Projektverlaufs gewonnen?
Im Projekt LAUT bestand das Konsortium aus mehreren voneinander unabhängige Projektpartnern. Mit Blick auf das Themenfeld Projektkoordination erwies sich die Eirichtung einer übergeordneten (Projekt-)Instanz als wesentlich, um die Zusammenarbeit der einzelnen Partner effektiv zu gestalten, indem zentrale Arbeitsschritte und Prozesse in zentraler Instanz gesteuert werden konnten.
Als hilfreich für die Projektumsetzung wiederum betrachten wir die Öffentlichkeitsarbeit, die dem Projekt in der betreffenden Region die notwendige Aufmerksamkeit unter den dortigen Arbeitgebenden verschaffen konnte.
Wenn Sie auf die Zielsetzung des Projekts sowie dessen Verlauf zurückblicken: Wo sehen Sie nach Abschluss von LAUT weiteren Forschungsbedarf und welche Fragestellungen würden Sie in diesem Kontext benennen?
Die Wirksamkeit des in LAUT verfolgten Ansatzes wurde durch die wissenschaftliche Begleitung (IfeS) bestätigt. Wir sehen keinen weiteren Forschungsbedarf.
Ziele des Projektes
Das Projekt LAUT hatte das Ziel, die gesellschaftliche und berufliche Teilhabe von jährlich rund 100 Teilnehmenden durch die Verbesserung ihrer psychosozialen Situation zu fördern. Dabei sollten Barrieren identifiziert werden, die einer inklusiven Beschäftigung im Weg stehen, und die Rolle regionaler Netzwerke bei der Inklusion untersucht werden.
Wichtige Themen
Zentral war ein ganzheitlicher Inklusionsansatz, der Öffentlichkeitsarbeit, Netzwerkarbeit und individuelle Beratung miteinander verbindet. Besonders wichtig war dabei, langfristige Wirksamkeit durch effizientere Strukturen und die stärkere Berücksichtigung individueller Bedürfnisse sicherzustellen.
Herausforderungen im Projekt
Herausforderungen im Projekt bestanden sowohl darin das Projekt als regionale Anlaufstelle für inklusive Beschäftigung zu etablieren als auch ein Bewusstsein für Inklusion in Unternehmen und Netzwerken aufzubauen.
Lösungsansätze gegenüber diesen Herausforderungen
Gezielte Öffentlichkeitsarbeit und Good-Practice-Beispiele machten Inklusion sichtbar und förderten Nachahmung. Veranstaltungen mit fachlichem Mehrwert und während der Arbeitszeit steigerten die Teilnahmebereitschaft. Netzwerktreffen mit Großbetrieben halfen, strukturelle Hürden im Dialog zu identifizieren und schrittweise zu überwinden.
Besonders wichtige Erkenntnisse
Die Einrichtung einer übergeordneten Koordinationsinstanz erwies sich als entscheidend für die effiziente Zusammenarbeit der einzelnen Partner, die am Projekt arbeiteten. Zudem zeigte sich, dass kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit entscheidend ist, um Aufmerksamkeit und Akzeptanz bei Arbeitgebenden zu gewinnen.
Handlungsempfehlungen aus dem Projekt
Unternehmen und Projekte sollten klare Koordinationsstrukturen schaffen, um Prozesse und Kommunikation effizient zu steuern. Auch sollte Öffentlichkeitsarbeit strategisch genutzt werden, um Sichtbarkeit zu erhöhen und Multiplikationseffekte anzustoßen.
Weiterer Forschungsbedarf
Die wissenschaftliche Begleitung bestätigte die Wirksamkeit des LAUT-Ansatzes. Daher sehen die Projektbeteiligten derzeit keinen weiteren Forschungsbedarf.