Forschungsprojekt
Projektart: Wissenschaftliche Arbeit
Qualitätsentwicklung gemeindeorientierter Dienstleistungssysteme: Bedingungsfaktoren

Beschreibung / Inhalte

Der Wandel in Theorie und Praxis der Behindertenpädagogik ist nach Thimm durch 3 hervorstechende Merkmale gekennzeichnet:
1. Alltags- und Lebensweltorientierung, d. h. konsequente Ausrichtung aller Hilfen an den alltäglichen Lebenslagen und den Bedürfnissen und Nöten der Betroffenen;
2. konsequente Dezentralisierung, De-Institutionalisierung und Kommunalisierung und
3. konsequente Beteiligung der Betroffenen, Partizipation und Interessensvertretung.

Dabei leiten sich diese Elemente aus Leitzielen ab; sie sind aber zugleich kommunikations-, stigma- und institutionstheoretisch begründbar. Das Projekt nimmt die Impulse dieser Leitziele auf und untersucht dabei handlungs- oder strukturbezogene Aspekte der Implementation und Evaluation gemeindeorientierter Unterstützungssysteme. Es knüpft an Grundlagenarbeiten zur Qualitätsentwicklung an und soll dazu beitragen, vorliegende analytische Ergebnisse zu den zentralen strukturellen und prozessualen Wirkungsbedingungen erfolgreicher De-Institutionalisierung und Behinderungsbewältigung differenziert empirisch aufzuklären. Dabei geht es auch darum, für das Spannungsfeld des pädagogischen Handelns zwischen "System und Lebenswelt" tragfähige und praxistaugliche Konzeptionen abzuleiten (u. a. für die individuelle Bildungs- oder Assistenzplanung; Nutzerbefragung; Umfeldkonzepte).

Zentrale Fragen sind:
  • Welches sind die zentralen strukturellen und prozessbezogenen Wirkungsfaktoren erfolgreicher gemeindeintegrierter Angebote?
  • Welche Konzeptionen sind tragfähig sowohl für die strukturell-organisatorischen als auch für die handlungsbezogenen Dimensionen des Spannungsfeldes zwischen System und Lebenswelt?
  • Wie lässt sich die Partizipation von Menschen mit geistiger Behinderung bezüglich der Erhebung ihrer Lebensqualität methodisch absichern?
  • Wie kann Identität bei schwerer Behinderung durch soziale Netzwerke und Interaktion entwickelt und gesichert werden?

Projektbeschreibung von Projektverantwortlichen übernommen.

Projektdaten

Beginn:

01.01.1997


Abschluss:

31.12.2008


Weitere Informationen zum Forschungsprojekt

Projektleitung:

  • Beck, Iris, Prof. Dr.

Mitarbeitende:

  • Ebert, Tina |
  • Franz, Daniel, Dr. |
  • Ling, Karen |
  • Schablon, Kai-Uwe, Prof. Dr. phil.

Institutionen:

Universität Hamburg
Fakultät für Erziehungswissenschaft, FB 2
Sedanstr. 19
20146 Hamburg
Telefon: 040-42838-5772 E-Mail: iris.beck@uni-hamburg.de
Homepage: https://www.ew.uni-hamburg.de/einrichtungen/ew2/be...

Beck, I. (2002): Die Stellung von Nutzerbefragungen im System der Qualitätsentwicklung. In: Tagungsdokumentation "Nutzerbefragung in stationären Einrichtungen der Eingliederungshilfe Chancen und Grenzen" der Hamburger trägerübergreifenden Arbeitsgruppe Nutzerbefragung. Hamburg: Leben mit Behinderung Sozialeinrichtungen GmbH, Eigendruck: 5-16

Beck, I. (2003): Von der Integrationsklasse ins Heim? Chancen und Grenzen wohnortnaher Unterstützungssysteme für eine integrierte Lebensführung. In: Institut für Behindertenpädagogik (Hg.): Bewährtes sichern - Neues wagen - Zukunft gestalten. Beiträge des bildungspolitischen Symposions des Instituts für Behindertenpädagogik 2000. Hamburg: 218-241

Beck, I., Schuck, K.D. (2001): Der Forschungsstand über Möglichkeiten und Grenzen der Integration aus Sicht der Heil- und Sonderpädagogik. In: Igl, G., Welti, F. (Hg.): Die Verantwortung des sozialen Rechtsstaats für Personen mit Behinderung und für die Rehabilitation. Wiesbaden: 91-116

Beck, I. (2005) i.E.: Wohnen. Erscheint in: Greving, H. (Hg.): Kompendium Heilpädagogik.

Beck, I. (2006): Qualität in der Arbeit mit Menschen mit schweren Behinderungen. In: Bundesvereinigung Lebenshilfe (Hg.): Schwere Behinderung - eine Aufgabe für die Gesellschaft. Teilhabe von Menschen mit schweren Behinderungen als Herausforderung für Praxis, Wissenschaft und Politik. Marburg: 183-194

Beck, I. (2006): Lebensqualität. In: Antor, G. & Bleidick, U. (Hg.): Handlexikon der Behindertenpädagogik. Schlüsselbegriffe aus Theorie und Praxis. 2. Aufl. Stuttgart: 376-379

Beck, I. (2006): Normalisierung. In: Antor, G. & Bleidick, U. (Hg.): Handlexikon der Behindertenpädagogik. Schlüsselbegriffe aus Theorie und Praxis. 2. Aufl. Stuttgart: 105-108

Beck, I. (2006): Qualitätsentwicklung und -beurteilung. In: Antor, G. & Bleidick, U. (Hg.): Handlexikon der Behindertenpädagogik. Schlüsselbegriffe aus Theorie und Praxis. 2. Aufl. Stuttgart: 340-344

Beck, I. (2006): Wohnen. In: Antor, G. & Bleidick, U. (Hg.): Handlexikon der Behindertenpädagogik. Schlüsselbegriffe aus Theorie und Praxis. 2. Aufl. Stuttgart: 386-389

Ebert, T. (2004): Projektbericht zur Überarbeitung des Fragebogens zu Aspekten der individuellen Lebensqualität im Bereich des Wohnens für geistig behinderte Menschen. Universität Hamburg, Institut für Behindertenpädagogik

Ebert, T. (2005): Zur Messung von Aspekten der Lebensqualität im pädagogischen Handlungsfeld Wohnen. Weiterentwicklung eines quantitativen Erhebungsinstrumentes für Menschen mit geistiger Behinderung. Diplomarbeit (in Bearbeitung) Universität Hamburg, Institut für Behindertenpädagogik

Franz, D. (2004): De-Institutionalisierung in der Behindertenpädagogik. Zum Problem asymmetrischer Beziehungen in Wohneinrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung. Diplomarbeit Universität Hamburg, Institut für Behindertenpädagogik

Ling, K. (2005): Identität bei Kommunikations- und Entwicklungsbeeinträchtigungen. In Boenisch, J., Otto, K. (Hg.): Leben im Dialog. Unterstützte Kommunikation über die gesamte Lebensspanne. Karlsruhe: 106-120

Ling, K. (2006): A sociological view on AAC-interventions - On the essentials for well-being and identity of people with cognitive impairment and communication disabilities. Proceedings of "Communication Bridges and Alternative Communication (ISAAC)" Düsseldorf. CD-Rom

Referenznummer:

R/FO3444


Informationsstand: 28.04.2022