Forschungsprojekt
Projektart: Wissenschaftliche Arbeit
Dimensionen der Qualitätssicherung (QS) bei der beruflichen Rehabilitation (in Relation zur ICF)

Die neue Sozialgesetzgebung des SGB IX zur Eingliederung bzw. Partizipation von Menschen mit Behinderung beruft sich auch in ihrer Diktion auf die WHO-Vorgaben der ICF ( International Classification of Functioning). Die ICF ergänzt die sozialrechtlichen Betrachtungsebenen. Sie beziehen sich neben umfangreichen Merkmalskategorien zur Teilhabe an gesellschaftlichen Aktivitäten auch auf Interaktionen mit dem Umfeld und der Umwelt sowie deren ökologische und soziale Strukturen. Damit sind alle die Betrachtungsebenen einbezogen, die für das Coping von Alltagsproblemen und bei der Krankheits- und Behinderungsbewältigung entscheidend sind. Auf die sozial-systemisch relevanten Interaktionsebenen wird gezielt eingegangen.
Jede Qualitätssicherung für berufliche Rehabilitation muss sich daher auch auf diese sozial-systemischen Dimensionen beziehen, die allerdings bisher bei den Out-Come-Erhebungen und Prozess-Evaluationen der Rehabilitation kaum berücksichtigt wurden. Deshalb werden hier sowohl theoretische als auch methodische Aspekte für Erhebungsverfahren zur nachhaltigen beruflichen Integration vorgestellt ausgehend von globalen Merkmal-Indices (screening):
(1) "IPI" als Interaktionsniveau des sozial-systemisch-ökologischen Kontextes im Integrations-Prognose-Index;
(2) IMBA als arbeitsplatzbezogenes Interaktionsmodul zum Profil-Abgleich von Anforderungen und Fähigkeiten;
(3) "KODI" als kommunikationsdiagnostischer Dokumentationsbogen für eine standardisierte Verhaltensanalyse mit möglichen Rückschlüssen u. a. auf Ausdauer, Motivation und Anteilnahme (neben MELBA).
(4) Ein möglicher Summenscore aus allen 3 Verfahren unter Einbeziehung des FIM ergibt Hinweise auf einen DRG/FRG-analogen Schweregrad-Algorithmus.

Diese "Screening"-Module sind als Minimal-Standards zu betrachten. Sie berühren alle Ebenen der ICF. Damit werden epidemiologische Grundlagen geschaffen und interinstitutionelle Vergleiche ermöglicht, um eine sozial abgewogenen QS auch für Menschen mit "Schwerstbehinderungen" zu gewährleisten. Diese Minimal-Daten bedürfen weiterer Vertiefung der Erhebungs- und Betrachtungsebenen für spezielle Hilfen und sozial-therapeutische Aspekte.

Projektbeschreibung von Projektverantwortlichen übernommen.