Projektart: Gefördertes Projekt Modellprojekt
ProSEeG – Innovative Prozesskette zur Sicherung der Erwerbstätigkeit nach endoprothetischem Gelenkersatz

Beschreibung / Inhalte

Hintergrund:

Die Anzahl der Hüft- und Knie-Totalendoprothese (TEP)-Implantationen ist in den letzten Jahren stark angestiegen und demzufolge auch die Anzahl der Anschlussrehabilitationen. Ein großer Anteil dieser Patienten befindet sich im erwerbsfähigen Alter, so dass die TEP-Implantation oftmals Auswirkungen auf die erwerbsbezogene Leistungsfähigkeit und berufliche Teilhabe hat. Dies bedeutet für die Rentenversicherung, dass bei hoher Patientenzahl die postoperative Belastbarkeit der Gelenke im Hinblick auf die zuletzt ausgeübte berufliche Tätigkeit und auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt sozialmedizinisch betrachtet und bewertet werden müssen. Die Prüfung von Maßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsleben müssen ebenfalls beachtet werden. Die Inhalte und Strukturen des gesamten Rehabilitationsverlaufs müssen bei diesen Patienten vermehrt auf die Sicherung der Erwerbsfähigkeit und der beruflichen Teilhabe fokussiert werden. Eine besondere Herausforderung aus Sicht der Rehabilitationseinrichtungen ist, dass die TEP-Patienten häufig nicht rehabilitationsfähig aus der stationären Akutbehandlung entlassen werden. Dieser erhöhte Behandlungsaufwand zu Beginn der AHB muss dann von den Rehabilitationseinrichtungen kompensiert werden.

Für eine Prozesskette von der Akutversorgung zur AHB und Nachsorge, die Auswirkungen auf Reha-Therapiestandards und patientenorientierte Behandlungspfade hat, besteht Handlungsbedarf besonders in der Schnittstellenkommunikation zwischen Reha-Kostenträger, Reha-Einrichtung und der ambulanten Versorgung.

Ziele:

Hauptziel des Modellprojektes ist eine verbesserte berufliche Teilhabe durch innovative prä- und postoperative Leistungen bei Hüft- und Knie-TEP-Patienten.
Des Weiteren sollen Erkenntnisse gewonnen werden, wie die Zusammenarbeit zwischen kurativem und rehabilitativem Sektor verbessert werden kann, welche Compliance bei den Projektbeteiligten (insbesondere Rehabilitanden) für eine solche Prozesskette besteht und wie sich die veränderten Prozesse sowie Inhalte auf den nachhaltigen Wiedereingliederungserfolg auswirken.

Ablauf:

Die innovative Prozesskette besteht aus vier Phasen.
Bei der präoperativen Planungs-Phase handelt sich um eine Reha-Vorbereitung, welche in dieser Form in der Regelversorgung bis jetzt noch nicht umgesetzt wird. Der Patient wird auf die Operation sowie die sich anschließende Rehabilitation vorbereitet, indem er Informationsmaterial erhält sowie ein eintägiges Vorbereitungsseminar in der Reha-Einrichtung (Lahntalklink, Bad Ems) durchführt.
Die Akutphase beinhaltet den Aufenthalt des Patienten im Akutkrankenhaus mit Implantation der Hüft- oder Knie-TEP (Regelleistung).
Nach Entlassung des Patienten aus dem Krankenhaus beginnt die postoperative Übergangsphase (Prä-Reha), die der postoperativen Situation des Patienten (unvollständige Wundheilung, postoperative Schmerztherapie, eingeschränkte allgemeinkörperliche und spezifisch orthopädische Belastbarkeit etc.) Rechnung trägt. Es handelt sich hierbei um eine Reha-Vorbereitung, welche bis jetzt in dieser Form noch nicht umgesetzt wird. Ziel der Prä-Reha ist es, im Verlauf von ca. einer Woche eine umfassende Reha-Fähigkeit für die sich anschließende dreiwöchige Regel-AHB zu erreichen.
Nach Abschluss der Übergangs-Phase beginnt der Patient eine dreiwöchige AHB sowie gegebenenfalls eine Reha-Nachsorgeleistung (beides Regelleistungen).

Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch die Deutsche Sporthochschule Köln.

Projektbeschreibung von Projektverantwortlichen übernommen.

Beginn:

01.11.2021


Abschluss:

31.10.2026


Fördernummer:

662S0103X1

Kostenträger:

  • Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), Bundesprogramm „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben - rehapro“ (zweiter Förderaufruf)

ICF-Bezug des Projekts:

  • Die ICF ist kein ausdrücklicher Forschungsgegenstand, wird aber im Vorhaben genutzt, z.B. durch den Einsatz ICF-basierter Instrumente / Skalen zur Beschreibung von Untersuchungsvariablen, Verlaufsdokumentation, Ergebnismessung etc.

Projektleitung:

  • Koch, Detlef

Institutionen:

Deutsche Rentenversicherung Rheinland
Postanschrift: 40194 Düsseldorf
Dienstgebäude: Königsallee 71 - 40215 Düsseldorf
Telefon: (0211) 937 - 4572 E-Mail: detlef.koch@drv-rheinland.de
Homepage: https://drv-rheinland.de

Deutsche Sporthochschule Köln
Homepage: https://www.dshs-koeln.de

Lahntalklinik Bad Ems
Homepage: https://www.lahntalklinik.de

Referenznummer:

R/FO125998


Informationsstand: 20.01.2023