Projektart: Gefördertes Projekt Modellprojekt
ZAR – Zugangsoptimierte Arbeitsfähigkeitsorientierte Rehabilitation

Beschreibung / Inhalte

Obwohl bei den Trägern der deutschen Rentenversicherung (DRV) der Grundsatz Reha vor Rente gilt, ist auffällig, dass Rehabilitationsmaßnahmen oft zu spät oder gar nicht eingeleitet werden. Das bedeutet bei chronischen Krankheiten Chancen auf Besserung ungenutzt verstreichen zu lassen. Je länger sich ein chronisches Krankheitsgeschehen entwickelt, desto größer ist das Risiko späterer Langzeitarbeitslosigkeit und Erwerbsminderung.

Die Routinedaten der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) bieten über verschiedene Indikatoren, wie bspw. Arbeitsunfähigkeitszeiten und -diagnosen, Ansatzpunkte, um beginnende Chronifizierungen zu erkennen und durch entsprechende Maßnahmen hinauszuzögern oder abzumildern. Für die GKV gibt es allerdings nur sehr begrenzte Möglichkeiten aus ihren Routinedaten auf längerfristige Verläufe mit Blick auf Leistungs- und Erwerbsminderung zu schließen.

Daher soll im ersten Projektteil auf empirischer Basis ein Algorithmus entwickelt werden, der auf Reha-Potentiale bei Versicherten hinweist. Dieser Algorithmus wird in einem zweiten Schritt modellhaft bei der AOK Bayern angewandt und bietet dem Fallmanagement der GKV die Chance, bereits lange vor den üblichen Fristen Reha-Potentiale zu erkennen.

Anschließend kann Versicherten, die die Voraussetzungen erfüllen, vorgeschlagen werden, einen Antrag auf Leistungen zur medizinischen Rehabilitation bei der DRV zu stellen. Die DRV kann in diesen Fällen aufgrund des mit individuellen medizinischen Daten begründeten Zugangsweges eine vereinfachte Zugangsprüfung durchführen - analog zum Anschlussrehabilitationsverfahren. So erhalten die Antragstellenden schnellen Zugang zu den benötigten Maßnahmen und können bedarfsgerecht gezielt weiter unterstützt werden.

Dieses empirisch begründete, innovative Zugangsverfahren wird im zweiten Teil des Projektes mit ausreichend langen Nachbeobachtungszeiten zunächst auf dessen Machbarkeit und Praktikabilität und schließlich auf Effektivität und Nützlichkeit geprüft.

Projektbeschreibung von Projektverantwortlichen übernommen.

Beginn:

01.11.2021


Abschluss:

31.10.2026


Fördernummer:

2S-022

Kostenträger:

  • Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), Bundesprogramm „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben - rehapro“ (zweiter Förderaufruf)

ICF-Bezug des Projekts:

  • Die ICF ist kein ausdrücklicher Forschungsgegenstand, wird aber im Vorhaben genutzt, z.B. durch den Einsatz ICF-basierter Instrumente / Skalen zur Beschreibung von Untersuchungsvariablen, Verlaufsdokumentation, Ergebnismessung etc.

Projektleitung:

  • Berger, Harald, Dr. med.

Mitarbeitende:

  • Hochrein, Frank

Institutionen:

Deutsche Rentenversicherung Nordbayern
Friedenstraße 12/14
97072 Würzburg
Telefon: 0931 802-3517 E-Mail: rehapro@drv-nordbayern.de
Homepage: https://www.deutsche-rentenversicherung.de/Nordbay...

Universitätsklinikum Würzburg

Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

Referenznummer:

R/FO126005


Informationsstand: 03.12.2021