Projektart: Verbundprojekt Gefördertes Projekt Studie
Entwicklung und Evaluation eines systematischen gestuften sozialmedizinischen Entscheidungsverfahrens

Beschreibung / Inhalte

Hintergrund:

In der Praxis der sozialmedizinischen Begutachtung, in der es noch an empirisch abgeleiteten Entscheidungshilfen mangelt, können alle Probleme und Verzerrungen auftreten, die aus den Untersuchungen zur diagnostischen Urteilsbildung, speziell im Bereich der medizinischen Diagnostik, bekannt sind. Eine besondere Schwierigkeit für die Urteilsbildung in der sozialmedizinischen Begutachtung ergibt sich aus dem "Ermessensspielraum" der relativ abstrakt formulierten Entscheidungskriterien. Zudem ist die Informationsverarbeitung angesichts der Vielfalt an verschiedenen Informationsquellen, welche zum Teil redundante und widersprüchliche Informationen liefern, besonders komplex. Für die Qualitätsentwicklung der sozialmedizinischen Begutachtung wird eine systematisierte und standardisierte zweistufige Entscheidungsprozedur vorgeschlagen, die aus den empirischen Ergebnissen des Projektes C2 der ersten Förderphase des Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbundes Bayern (RFB) und aus Expertengesprächen gewonnen werden.

Ziele und Fragestellungen:

Im ersten Schritt sollen auf der Grundlage der Ergebnisse des Projektes C2 der ersten Förderphase des RFB in Experten-Konsensusrunden Algorithmen entwickelt werden, welche die Bewertung über die Notwendigkeit einer Untersuchungsbegutachtung und die Einschätzung des Reha-Bedarfs steuern. Im zweiten Schritt soll dieses systematisch strukturierte Entscheidungsverfahren evaluiert werden, d. h. es soll überprüft werden, ob die Fehlerquoten bei der Auswahl Reha-Bedürftiger gegenüber dem bisherigen Entscheidungsverfahren verringert werden können.

Studiendesign:

In einem kontrollierten, prospektiven und längsschnittlichen Design soll das neu entwickelte Entscheidungsverfahren, bei dem auf empirisch abgeleitete Wissensstrukturen zurückgegriffen wird, mit der gängigen Begutachtungspraxis verglichen werden. Dabei stellt die Übereinstimmung beider Verfahren mit den Außenkriterien (IRES-Fragebogen und die zusätzliche Begutachtung durch einen reha-erfahrenen Arzt) die Hauptzielgröße des Vergleichs dar.

Forschungsverbund Bayern

Projektbeschreibung von Projektverantwortlichen übernommen.

Beginn:

01.04.2002


Abschluss:

31.03.2005


Kostenträger:

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. - DLR Projektträger des BMBF
  • Deutsche Rentenversicherung Bund

Projektleitung:

  • Holderied, Anton, Dr. med. |
  • Vogel, Heiner, Prof. Dr. phil. |
  • Frank, Susanne, Dipl.-Psych. |
  • Legner, R., Dr. |
  • Schmidt, Dr. |
  • Eilmes, Horst, Dr. |
  • Keßler, Dr.

Institutionen:

Rehabilitationswissenschaftlicher Forschungsverbund Bayern

Universität Würzburg
Arbeitsbereich Rehabilitationswissenschaften,
Institut für Psychotherapie
und Medizinische Psychologie
Klinikstraße 3
97070 Würzburg
Telefon: 0931-31-2713 E-Mail: h.vogel@uni-wuerzburg.de
Homepage: https://www.rehawissenschaft.uni-wuerzburg.de/

LVA Niederbayern-Oberpfalz

LVA Oberbayern

LVA Ober- und Mittelfranken

LVA Schwaben

Referenznummer:

R/FOFVB1C5


Informationsstand: 14.06.2018