Projektart: Gefördertes Projekt Studie
Persönliches Budget im Leistungsmix (PerLe 3) Neues Wohnen für Menschen mit geistiger Behinderung zwischen stationärem Setting, ambulanten Leistungen und informellen Hilfen

Beschreibung / Inhalte

Mit dem Projekt "Persönliches Budget im Leistungsmix" wird das Forschungsprogramm PerLe fortgeführt. Damit ergibt sich die Möglichkeit, die Wirkungen der Einführung eines Persönlichen Budgets im Wohnheim in einer langfristigen Perspektive zu verfolgen.

Ausgangslage
Die bisherigen Erfahrungen in der Umsetzung Persönlicher Budgets beschränken sich fast ausschließlich auf Leistungen der Eingliederungshilfe außerhalb stationärer Strukturen. Im Gegensatz dazu ist das PerLe-Budgetmodell - bundesweit einzigartig - explizit auf eine Beteiligung von Menschen mit geistiger Behinderung im stationären Wohnbereich ausgerichtet. Dieses Modell wurde im Rahmen eines Modellversuchs von August 2003 bis September 2006 in einer Einrichtung der von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel erprobt und seitdem als Regelleistung fortgeführt (vgl. WACKER, WANSING, SCHÄFERS 2005; SCHÄFERS, WACKER, WANSING 2009; SCHLEBROWSKI 2009). Im Anschlussprojekt PerLe 3 werden die nachhaltigen Wirkungen des Persönlichen Budgets auf die Lebensführung der Bewohner/innen und die Unterstützungssysteme untersucht. Dadurch wird die rare Chance ergriffen, den Einfluss der neuen Steuerung auf die Teilhabemöglichkeiten der Budgetnehmer/innen in einer langfristigen Perspektive (über einen Forschungsszeitraum von fünf Jahren) zu beobachten. Dieser Ansatz berücksichtigt und respektiert die Entwicklungsmöglichkeiten, Veränderungsgeschwindigkeiten und Innovationspotenziale sowohl von Menschen mit geistiger Behinderung als auch des gesamten Unterstützungssettings.

Forschungsfragen
Die übergeordneten Fragestellungen des Forschungsprojekts sind:
  • Wie entwickelt sich die Lebensführung der Bewohner/ innen unter Budgetbedingungen im stationären Wohnbereich?
  • Welche Unterstützungsarrangements werden über das Persönliche Budget realisiert?
  • Beeinflusst das Persönliche Budget die Grenzaufweichung zwischen ambulanten und stationären Angeboten?
  • Welche Faktoren sind förderlich/ hinderlich bei der Umsetzung Persönlicher Budgets in stationären Betreuungsstrukturen?
  • Welche Erfordernisse entfaltet das Persönliche Budget im stationären Wohnbereich im Hinblick auf planerische und organisatorische Aspekte?
Methodisches Vorgehen
Das Projekt ist als Follow-up-Studie konzipiert. Mit der Wiederholungsbefragung der Bewohner/innen und Mitarbeiter/ innen (Panel-Untersuchung) wird die Budgetumsetzung im Sinne eines "social monitoring" nach einem längeren Erprobungszeitraum erfasst.

Dadurch ergibt sich die Möglichkeit der längsschnittlichen Auswertung und Betrachtung mit folgenden Messzeitpunkten:

PerLe 1: vor Einführung des Persönlichen Budgets (bereits erfolgt)
PerLe 2: 1,5 Jahre nach Einführung des Persönlichen Budgets (bereits erfolgt) und 3 Jahre nach Einführung des Persönlichen Budgets (
bereits erfolgt)
PerLe 3: 5 Jahre nach Einführung des Persönlichen Budgets (Gegenstand des Projekts)

Projektbeschreibung von Projektverantwortlichen übernommen.

Beginn:

01.08.2008


Abschluss:

30.04.2009


Kostenträger:

  • Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS); Programm zur Strukturverstärkung und Verbreitung von Persönlichen Budgets

Projektleitung:

  • Wacker, Elisabeth, Prof. Dr. rer. soc.

Mitarbeitende:

  • Schlebrowski, Dorothée, Dr. |
  • Schäfers, Markus, Prof. Dr. |
  • Wansing, Gudrun, Prof. Dr. phil.

Institutionen:

Technische Universität Dortmund
Fakultät Rehabilitationswissenschaften
Rehabilitationssoziologie
Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Wacker
Emil-Figge-Straße 50
44221 Dortmund
Homepage: https://www.fk-reha.tu-dortmund.de/Soziologie/cms/...

Neue Anschrift seit 1. Januar 2013:
Frau Prof. Dr. Elisabeth Wacker
TU München, Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaft
Lehrstuhl Diversitätssoziologie
Uptown München – Campus D/Raum 324
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München

Telefon: 089/289-24460 E-Mail: elisabeth.wacker@tum.de
Homepage: https://www.sg.tum.de/ag/diversitaetssoziologie/

Schlebrowski, Dorothee / Schäfers, Markus / Wansing, Gudrun (2011): PerLe 3 - Persönliches Budget im Leistungsmix: Neues Wohnen für Menschen mit geistiger Behinderung zwischen stationärem Setting, ambulanten Leistungen und informellen Hilfen. Abschlussbericht.

SCHLEBROWSKI, D. (2009): Starke Nutzer im Heim. Wirkung Persönlicher Budgets auf soziale Dienstleistungen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

SCHÄFERS, M.; WACKER, E.; WANSING, G. (2009): Persönliches Budget im Wohnheim. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. (in Vorbereitung)

WACKER, E.; WANSING, G.; SCHÄFERS, M. (2009): Personenbezogene Unterstützung und Lebensqualität - Teilhabe mit einem Persönlichen Budget. Wiesbaden: DUV.

SCHÄFERS, M.; WACKER, E.; WANSING, G. (2009): Modellversuch "PerLe" zur Einführung eines persönlichen Budgets - Personenbezogene Unterstützung und Lebensqualität im Wohnheim. In: Fachdienst der Lebenshilfe (2), 23-27.

WANSING, G.; SCHÄFERS, M. (2007): "Man guckt wirklich vielmehr auf die Individualität." Erfahrungen mit dem Persönlichen Budget im Wohnheim. In: Impulse 3 (43), 11-13.

SCHÄFERS, M.; WANSING, G. (2007): "Das ist ja eine völlig verrückte Situation im Grunde genommen!" Wirkungen und Nebenwirkungen des Persönlichen Budgets aus Sicht der Begleitforschung. In: Nußbicker, Rainer (Hrsg.): "Ich bin jetzt Chef!" Die Idee des Persönlichen Budgets in einer stationären Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Ein Praxisbericht. S. 75-95. Bielefeld: Bethel-Verlag.

WANSING, G.; SCHÄFERS, M. (2006): "Ich bin mein eigener Chef". Persönliches Budget im Wohnheim. In: Zusammen 26 (6), 18-19.

Referenznummer:

R/FO3718


Informationsstand: 05.02.2020