Projektart: Gefördertes Projekt
Beschreibung / Inhalte
Ausgangssituation:
Die sechs Mitglieder des Beirats, die von Behindertenverbänden vorgeschlagen und dann vom BMAS berufen wurden, werden nur dann gegenüber den übrigen 43 Mitgliedern bestehen, wenn ihre Vorschläge auch wissenschaftlich fundiert sind. Dasselbe gilt für die partizipativ geplanten Begleitforschungen und -gremien des BTHG-Prozesses insgesamt. Auch an der Weiterentwicklung der Teilhabeberichte werden Verbände der Menschen mit Behinderungen mehr und mehr beteiligt (BTHG § 88 (2)). Dafür wird es ebenfalls erforderlich, Vorschläge nicht nur politisch, sondern auch wissenschaftlich zu begründen.
Noch steckt die gewünschte Partizipation jedoch in den Kinderschuhen. Es gibt nicht nur zu wenig Teilhabeforschung, sondern auch zu wenig behinderte Menschen, die die Teilhabeforschung partizipativ mitgestalten und vertreten.
Ziele des Projekts:
Ziel des Aktionsbündnisses ist die Förderung von Teilhabeforschung, die der Verwirklichung von Selbstbestimmung, Teilhabe und Partizipation von Menschen mit Behinderungen verpflichtet ist.
Dieses Ziel soll erreicht werden durch
- das Bereitstellen von Wissen, das für eine inklusive Gesellschaft notwendig ist
- die Erarbeitung von Erkenntnissen für den Umgang mit Verschiedenheit in der Gesellschaft und für die umfassende und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen
- die Untersuchung, Entwicklung, Gestaltung und Reflexion von Veränderungsprozessen im Umgang mit behinderten Menschen
- das Aufgreifen von Fragen aus der Praxis und das Vermitteln von Forschungsergebnissen in die Praxis
- die Eröffnung von Wegen zur partizipativen Forschung für Menschen mit Behinderung
- Partizipative Forschung und Forschungsmethoden
- Teilhabeberichterstattung
- Forschung und Teilhabeforschung
- Begriffe und Theorien
- Internationale Vernetzung
Übergeordnete Zielsetzung ist dabei, Menschen mit Behinderungen und ihre Verbände dafür zu interessieren, an wissenschaftlicher Arbeit und Forschung im Zusammenhang mit ihren Lebensverhältnissen mitzuwirken und sie zur Forschungsteilhabe zu befähigen. Das bedeutet, dass mehr Menschen mit Behinderung als bisher Forschungsthemen entwickeln, Forschungsprojekte anregen, Anforderung an Forschung formulieren, an Forschungsprojekten partizipieren, Ergebnisse von Forschungsprojekten diskutieren und die Ergebnisse für die eigene Arbeit nutzen können.
Als grundlegenden Schritt auf diesem Weg hat der DBSV das Ziel, den fachlichen Austausch im Aktionsbündnis Teilhabeforschung für Menschen mit Behinderung zu ermöglichen.
Dieses Ziel soll durch die Weiterentwicklung der Arbeitsgruppe „ExpertInnen in eigener Sache“ erreicht werden. Um Menschen verschiedenster Behinderungen die Teilnahme zu ermöglichen, soll Barrierefreiheit umfänglich sichergestellt und die Teilnehmerzahl erhöht werden.
Zielgruppen:
Ziel ist es, dass die AG „ExpertInnen in eigener Sache“ aus rund 25 bis 30 Personen besteht.
Maßnahmen:
- Organisation von drei AG-Treffen mit dem Ziel, die Arbeitsgruppe „ExpertInnen in eigener Sache“ innerhalb des Aktionsbündnisses auszubauen und zu implementieren
- Sicherstellung von Barrierefreiheit bei drei Fachtreffen von WissenschaftlerInnen und ExpertInnen innerhalb der AG „Partizipative Forschung“ im Aktionsbündnis
- Sicherstellung von Barrierefreiheit bei drei weiteren Fachtreffen in anderen AGs des Aktionsbündnisses
- Sicherstellung von Barrierefreiheit bei einer übergreifenden Fachtagung
Um Menschen verschiedenster Behinderungen die Teilnahme so unkompliziert wie möglich zu gestalten, entstehen für die ersten drei AG-Treffen den Teilnehmern keinerlei Kosten. Um Menschen verschiedenster Behinderungen die Teilnahme zu ermöglichen, wird Barrierefreiheit umfänglich sichergestellt. Da die thematischen AGs wissenschaftsbezogen arbeiten, wird hier auf einfache Sprache bzw. Leichte Sprache verzichtet.
Folgende Fragen sollen bei den Fachtreffen beantwortet werden:
Wie können gemeinsame Forschungsvorhaben mit WissenschaftlerInnen mit und ohne Behinderung und interessierten Menschen mit Behinderung entstehen und durchgeführt werden? Wie können "Betroffene" ihren gleichberechtigten Platz in partizipativer Teilhabeforschung finden und behaupten?
Ergebnisse und Wirksamkeit:
Beteiligung an Teilhabeforschung auf Augenhöhe erfordert Wissen, den Erfahrungsaustausch mit anderen ExpertInnen in eigener Sache und natürlich auch das nötige Selbstbewusstsein, um sich zu Forschungsthemen zu äußern. Durch die Teilnahme an der AG „ExpertInnen in eigener Sache“ wird dieses Wissen vermittelt und eine Plattform des Austauschs geschaffen.
Nachhaltigkeit:
Projektbeschreibung von Projektverantwortlichen übernommen.
Beginn:
01.01.2018
Abschluss:
31.12.2018
Fördernummer:
FPV.00.00508.17_oD
Kostenträger:
- Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS); Bundesprogramm zur Förderung der Partizipation von Menschen mit Behinderungen und ihrer Verbände an der Gestaltung öffentlicher Angelegenheiten (§ 19 BGG, Förderrichtlinie vom 26.10.2016)
ICF-Bezug des Projekts:
- Der bio-psycho-soziale Ansatz der ICF bildet einen konzeptionellen Bezugsrahmen für das Projekt.
Projektleitung:
- Bethke, Andreas
Institutionen:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV)
Rungestr. 19
10179 Berlin
Telefon:
030 28 53 870
E-Mail:
info@dbsv.org
Homepage:
https://www.dbsv.org
Aktionsbündnis Teilhabeforschung
Homepage:
https://www.teilhabeforschung.org/
Participation of persons with disabilities Action Alliance for Participation Research
For 2018 the following activities are planned:
- Organization of three meetings of the working group “experts on one’s own behalf”
- Ensuring full accessibility of all meetings of researchers and experts within the working group “participation research”
- Ensuring full accessibility of three further meetings of other working groups of the Action Alliance
- Ensuring full accessibility to an interdisciplinary congress
At the meetings it will be discussed, how joint research projects of people with and without disabilities can be realized and how "affected persons" can find and claim their equal place in participatory participation research.
Through these activities, more people with disabilities are to be recruited to participate in the Action Alliance for Participation Research and to be involved in this area.
Schlagworte:
Referenznummer:
R/FO125865
Informationsstand: 04.12.2019