Projektart: Gefördertes Projekt
Beschreibung / Inhalte
Mit dem Projekt werden Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, die einen Schwerbehindertenstatus und einen Anspruch auf die Nutzung des Budgets für Arbeit haben, angesprochen. Aufgrund der Verschiedenartigkeit von körperlichen, psychischen, sensorischen und kognitiven Beeinträchtigungen und der zeitlichen Begrenztheit des Vorhabens ist eine Beschränkung auf Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen vorgesehen. Es wird davon ausgegangen, dass unter Beachtung jeweiliger zielgruppenspezifischer Besonderheiten grundsätzlich ein Transfer auf Menschen mit anderen Behinderungsformen möglich sein wird.
Die beteiligten wissenschaftlichen Projektpartner bringen über ihre Forschungsschwerpunkte die Methoden und Erkenntnisse in das Modellvorhaben ein, die eine Weiterentwicklung selbstbestimmter Diagnose -und Entscheidungsprozesse fördern sowie die zielgruppengerechte Umsetzung der zu entwickelnden Beratungskonzepte absichern.
Die zentralen Fragen lauten:
● Wie kann gemeinsam mit der Zielgruppe von Menschen mit einer kognitiven Einschränkung ein selbstbestimmter Beratungsprozess gestaltet werden, der gleichzeitig die Unternehmen als zentrale Akteure des Arbeitsmarkts unmittelbar einbindet?
● Welche Informationen benötigen die potentiellen Budgetnehmer*innen, die anderen am Entscheidungsprozess Beteiligten sowie die Unternehmen, um sich auf die Nutzung des BfA einzulassen?
● Wie müssen Angebote gestaltet sein, damit mögliche Barrieren zur Nutzung des BfA überwunden und der individuelle Verlauf bis hin zur nachhaltigen Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt begleitet werden können?
Das beantragte Modellvorhaben greift auf vorhandene Erfahrungen aus Modellvorhaben zur Nutzung des BfA zurück, erweitert diese Erkenntnisse jedoch um weitere spezifische Entwicklungen von Methoden und Instrumentarien und richtet dabei den Blick insbesondere auf die Einbindung von Unternehmen als zentrale Partner. Schwerpunkte der Entwicklungen sind ein modular aufgebautes und zielgruppenspezifisches Beratungskonzept, ein Unterstützungskonzept zur Absicherung einer erfolgten Inklusion auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt unter Nutzung digitaler Medien wie dem Ambulatory Monitoring sowie eine Ergebnissicherung in Form von transferfähigen Materialen für die nachhaltige Umsetzung der Möglichkeiten des BfA. Diese Zielsetzungen erfordern ein Konzept zur Förderung der Medienkompetenz der Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen.
Ausgangspunkt der Forschungsarbeiten ist eine Dokumentenanalyse sämtlicher laufender und abgeschlossener Modellversuche zum BfA, die länderspezifisch bereits durchgeführt wurden.
Die so gewonnenen Erkenntnisse werden erweitert über exemplarische, qualitative Befragungen von Akteuren im Feld BfA. Folgende Akteure werden dabei berücksichtigt:
● Interessensvertretungen (z.B. People First, Lebenshilfe etc.)
● Arbeitgeber*innen (Erfahrung bzw. Ablehnungsperspektive)
● WfbM bzw. anderer Anbieter
● Budgetnehmer*innen und Nicht (bzw. noch nicht) Budgetnehmer*innen
● Eltern bzw. Betreuer
● institutionelle Partner (z.B. Arbeitsagentur)
● Träger der Eingliederungshilfe
● Integrationsämter
Zur Weiterentwicklung der Praxis der Inklusion wird das Konstrukt des Reallabors genutzt. Darunter verstehen die Antragssteller*innen die Betrachtung der Nutzung des BfA unter realen Bedingungen in einer definierten Region unter Einbeziehung aller Partner und unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Analysekriterien. Es handelt sich um eine Form der Aktionsforschung, da die wissenschaftliche Begleitung analysiert und zugleich auch Prozesse verändert und optimiert werden.
Projektbeschreibung von Projektverantwortlichen übernommen.
Beginn:
01.09.2020
Abschluss:
31.08.2023
Fördernummer:
AGF.00.00005.19
Kostenträger:
- Bundesministerium für Arbeit und Soziales - BMAS Projektförderung: Ausgleichsfond für überregionale Vorhaben zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben (§ 161 SGB IX)
ICF-Bezug des Projekts:
- Der bio-psycho-soziale Ansatz der ICF bildet einen konzeptionellen Bezugsrahmen für das Projekt.
Projektleitung:
- Dings, Wolfgang
Institutionen:
BFW Bad Wildbad gGmbH
Paulinenstraße 132
75323 Bad Wildbad
Telefon:
07081 175100
E-Mail:
w.dings@bfw-badwildbad.de
Homepage:
https://bfw-badwildbad.de/
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Ostenstr. 25
86072 Eichstätt
Prof. Dr. Joachim Thomas
Telefon:
08421 9321575
E-Mail:
joachim.thomas@ku.de
Justus-Liebig-Universität Gießen
Karl-Glöckner-Str. 21B
35394 Gießen
Prof. Dr. Reinhilde Stöppler
Telefon:
0641 9924200
E-Mail:
Reinhilde.stoeppler@erziehung.uni-giessen.de
Josefsheim Bigge
Heinrich-Sommer-Straße 13
59939 Olsberg
Heinrich-Haus Neuwied
Neuwieder Str. 21
56566 Neuwied
RDJ Rummelsberger Dienste für junge menschen gGmbH
Rummelsberg 74
90592 Schwarzenbruck
Thyssenkrupp Rasselstein GmbH
Koblenzer Straße 141
56626 Andernach
Pflegeeinrichtungen Bistum Eichstätt
Rebdorfer Str. 92a
85072 Eichstätt
BfA Succeeds Shape and share conditions of using the BfA
Schlagworte:
- Aktionsforschung |
- Beratungsmethode / Beratungskonzept |
- Berufliche Inklusion |
- Berufliche Teilhabe |
- Beschäftigungssicherung |
- Budget für Arbeit |
- Digitale Medien |
- Entwicklung |
- Forschung |
- Gelingensbedingung |
- Inanspruchnahme von Leistungen zur Rehabilitation und Teilhabe |
- Intellektuelle Beeinträchtigungen |
- Medienkompetenz |
- Mensch mit Behinderung |
- Modellvorhaben |
- Monitoring |
- Schwerbehinderung |
- Übergang WfbM-Allgemeiner Arbeitsmarkt |
- Umsetzung |
- Unterstützungsangebot |
- Wissenschaftliche Begleitung
Referenznummer:
R/FO125983
Informationsstand: 15.04.2021