Projektart: Gefördertes Projekt
AUT-1A: Von der Qualifizierung zur nachhaltigen Beschäftigung junger Menschen mit hochfunktionalem Autismus auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt unter besonderer Berücksichtigung der Unternehmensperspektive

Beschreibung / Inhalte

Projektinhalt:

Autisten sind bisher zuwenig auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt vertreten, obwohl sie in der Regel gute Schul- und Ausbildungsabschlüsse vorweisen können. Die bisherigen Maßnahmen und Instrumente zur Unterstützung des Übergangs von der Qualifizierung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt reichen noch nicht aus. Deshalb wurde das Projekt AUT-1A ins Leben gerufen. "AUT" steht dabei für Autismus, "1A" für Exzellenz. In Kooperation der drei Berufsbildungswerke (B.B.W. St. Franziskus Abensberg, Bugenhagen BBW, Christophorus-Werk Lingen e.V.) soll die zweite Schwelle, von der Qualifizierung zur nachhaltigen Beschäftigung junger Menschen mit hochfunktionalem Autismus auf den allgemeinen Arbeitsmarkt, unter besonderer Berücksichtigung der Arbeitnehmerperspektive, betrachtet werden.

Vorgehensweise:

Schritt 1: Erkundung der Vorbehalte und Widerstände der Betriebe, Autisten einzustellen und längerfristig zu beschäftigen.
Schritt 2: Entwicklung von effizienten Maßnahmen zur Unterstützung des Übergangs in Arbeit und des langfristigen Erhalts von Arbeitsplätzen.
Schritt 3: Erprobung der entwickelten Instrumente in der Praxis.

Methoden:

Im Rahmen des Forschungsprojektes wird eine Befragung der Unternehmen durchgeführt. Dabei wird ein Mixed Method Ansatz gewählt. Ein Teil der Datenerhebung wird als schriftliche Befragung, der für die Einstellung von Autisten im Unternehmen verantwortlichen Personen, durchgeführt. Dabei kommen halbstandardisierte Fragebögen zum Einsatz. Ein zweiter Teil der Datenerhebung erfolgt durch qualitative Interviews der unmittelbaren Vorgesetzten der Autisten in den Unternehmen.

Ziele:

Vorrangiges Ziel des Projektes ist es die Beschäftigung von schwerbehinderten Menschen mit Autismus auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nachhaltig zu verbessern.
Dafür werden zunächst die Risiko- sowie Förderfaktoren der bestehenden Beschäftigungsverhältnisse identifiziert. Auf Grundlage der gewonnen Erkenntnisse werden Handreichungen, Leitfäden und weitere Materialien zur Verbesserung von Vermittlungs- und Begleitaktivitäten entwickelt. Die gewonnen Erkenntnisse und Materialien werden dann nachhaltig in der Praxis implementiert.

Im Rahmen des Projekts werden folgende Teilziele verfolgt:

  • Erhöhung der Anstellungsbereitschaft der Betriebe und Kompetenzerweiterung bei den Vermittlungsexperten
  • Erweiterung der Kenntnisse über Potentiale von Autisten
  • Verbesserung der Nachhaltigkeit der Beschäftigung
  • Entwicklung eines inklusiven Arbeitsmarktes
  • Veränderung der Einstellungen und Erwartungshaltungen von betrieblichen Mitarbeitern gegenüber der Beschäftigung von Autisten

Zielgruppen des Projekts:

Zielgruppe 1: Personen mit hochfunktionalem Autismus, Schwerbehinderungsstatus oder Gleichgestellung, mit abgeschlossener Ausbildung sowie Personen mit Studium, bzw. abgeschlossenen Studien unter besonderer Berücksichtigung von Frauen mit Autismus
Zielgruppe 2.: Unternehmen des allg. Arbeitsmarktes (und deren Mitarbeiter*innen), die bereits Autisten beschäftigen, beschäftigt haben oder zu beschäftigen beabsichtigen, sowie Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes
Zielgruppe 3: Inklusionsfirmen und -abteilungen u. ä., die Autisten beschäftigen
Zielgruppe 4: Mitarbeiter*innen der Berufsbildungs- und Berufsförderungswerke, der Integrationsfachdienste, der Arbeitsagenturen und beruflichen Qualifizierungsprojekten, die mit der beruflichen Integrationsarbeit von Menschen mit Autismus beschäftigt sind
Zielgruppe 5: Politiker und Entscheider im öffentlichen Raum

Beabsichtigte Ergebnisse und Produkte:

  • Erkenntnisgewinn bezüglich der förderlichen und hinderlichen Faktoren nach Ausbildungsabschluss beim Übergang in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis
  • Erkenntnisgewinn bezüglich der besonderen Bedürfnisse von Autistinnen sowie von Autist*innen mit Migrationshintergrund
  • Hierarchisierung der ermittelten erforderlichen Beschäftigungsvoraussetzungen
  • Entwicklung von Empfehlungen und Konzeption von Programmen zur Verbesserung der Vermittlungsarbeit durch die BBW, BFW, AA, IFD
  • Prozessmodell zur gelingenden betrieblichen Integration
  • Exemplarische Dokumentation von Best-Practice-Modellen zur Beratung von Betrieben und zur Unterstützung am Arbeitsplatz /Job Coaching.
  • Identifikation von Risikofaktoren und Präventionsmöglichkeiten
  • Entwicklung von Handreichungen, Leitfäden, Materialien und Broschüren zur Verbesserung bundesweiter Vermittlungsaktivitäten
  • Zuwachs von Erkenntnissen bei Mitarbeiter*innen der Betriebe, der AA, IFD, BBW
  • Implementierung der Erkenntnisse in die Aus- und Fortbildungsprogramme der Mitarbeiter*innen in BBW, BFW, IFD sowie der Arbeitsbegleiter/Job-Coaches und betrieblicher Mentoren
  • Durchführung von Informationsveranstaltungen für Betriebe anhand von Best-Practice-Beispielen
  • Durchführung von Informationsveranstaltungen für MA der AA und Rehaberater

Projektbeschreibung von Projektverantwortlichen übernommen.

Beginn:

01.07.2019


Abschluss:

30.09.2021


Kostenträger:

  • Bundesministerium für Arbeit und Soziales aus Mitteln des Ausgleichsfonds für überregionale Vorhaben zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsplatz

ICF-Bezug des Projekts:

  • Das Projekt hat keinen ausdrücklichen ICF-Bezug.

Projektleitung:

  • Reich, Katrin, Dr. phil. |
  • Ederer, Tanja

Mitarbeitende:

  • Dalferth, Matthias, Prof. em. Dr. phil. |
  • Kastorff, Hannelore |
  • Schleper, Hanna

Institutionen:

B.B.W. St. Franziskus Abensberg
Regensburger Straße 60
93326 Abensberg
Telefon: 09443/709-0 E-Mail: info@bbw-abensberg.de
Homepage: https://www.bbw-abensberg.de/

Bugenhagen Berufsbildungswerk
Homepage: https://www.bugenhagen.de

Christophorus-Werk Lingen e.V.
Homepage: http://www.gemeinsam-vielfalt-leben.de

Projektteam:
Dr. phil. Katrin Reich, Wissenschaftliche Projektleitung
Tanja Ederer, Projektkoordinatorin, BBW Abensberg
Prof. em. Dr. phil. Matthias Dalferth, OTH Regensburg, Wissenschaftlicher Begleiter
Hannelore Kastorff, Projektmitarbeiterin BBW Timmendorfer Strand
Hanna Schleper, Projektmitarbeiterin BBW Lingen

AUT-1A - from qualification to sustainable employment of young people with high-functioning autism in the first job market with special consideration of the employers´perspective

Despite of good school leaving certificates and vocational training degrees people with autism are still disadvantaged in getting jobs in the general labour market. The project AUT-1A assumes that the excisting measures and instruments to support transition from vocational training to the first labour market are insufficient to ensure sustainable employment. Therefore the project AUT-1A researches existing reservations and resistances against hiring people with autism among employers. In addition new insights to effective ways of coaching and job placement of vocational trained people with autism should be gained. As a first step employers will be interviewed about their experiences in hiring employees with autism. Derived from the insights aquired effective measured should be developed both for transition and maintaining sustainable working relationships.

Referenznummer:

R/FO125907


Informationsstand: 14.04.2020