Forschungsprojekt
Beschreibung / Inhalte
Das Verbundprojekt KOPF22 verfolgt das Ziel, frühzeitig zu erkennen, ob eine Person gefährdet ist, ihre Erwerbsfähigkeit ganz oder teilweise zu verlieren. Dazu werden drei Instrumente zur Identifizierung einer entsprechenden Gefährdung und Verringerung ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit entwickelt und in den Beratungs- und Aktivierungsablauf in den Jobcentern integriert.
Zum einen ist dies ein digitales Instrument (aktivAPP). Damit kann ein Wert bestimmt werden, der das individuelle Risiko des Verlustes der Erwerbsfähigkeit angibt („rehaScore“). Bestehende Profilings in den Jobcentern werden hiermit inhaltlich und qualitativ erweitert. Auf Basis des rehaScore werden gefährdete Personen zielorientiert durch Präventions-Handlungsstrategien gefördert. Hierzu werden die beteiligten Partner sowohl auf bestehende Instrumente zugreifen und diese in einen erweiterten Kontext stellen, als auch neue, individualisierte oder gruppenbezogene Leistungen entwickeln. In Fachkonferenzen arbeiten Experten aus verschiedenen relevanten Bereichen interdisziplinär und multiprofessionell zusammen (Expertenpool). Insbesondere Ärzten kommt hier eine zentrale Rolle zu, so dass Akteure sowohl aus dem Arbeitsförderungs- als auch aus dem Gesundheitssystem stärker für den Zusammenhang zwischen Erwerbstätigkeit, Gesundheit, Arbeitslosigkeit und Erhalt der Erwerbsfähigkeit sensibilisiert werden und Förderprozesse optimal aufeinander abgestimmt werden können. Fachkonferenzen können sowohl zu exemplarischen Fällen - etwa Personen mit hohen Krankheitszeiten und eingeschränkter Erwerbsfähigkeit - durchgeführt werden oder übergeordnete, strategische Themen verfolgen. Die Teilnahme am Projekt inklusive Nutzung der aktivAPP wird Empfängern von Leistungen nach dem SGBII angeboten und erfolgt grundsätzlich freiwillig und ohne, dass Sanktionen bzw. Leistungskürzungen damit in Zusammenhang stehen können.
Was ist das Innovative an dem Projekt?
Mit dem Projekt KOPF22 wird die Frage, welche Faktoren die Erwerbsfähigkeit von Menschen im SGB II-Leistungsbezug zentral beeinflussen, in den beteiligten Jobcentern erstmals strukturiert verfolgt.
Innovativ ist die optimale Nutzung der durch Digitalisierung und Vernetzung entstehenden Möglichkeiten, indem selbstlernende Algorithmen (im Rahmen der aktivAPP) als Entscheidungshilfe herangezogen werden. Die Entwicklung und Nutzung eines digitalen Instrumentes zur qualitativen Erweiterung des Erstprofilings mit dem Zweck „Prävention vor Rehabilitation“ stellt sowohl eine strukturelle als auch operative Neuorientierung der Arbeit in den beteiligten Jobcentern dar. Die Fallarbeit wird somit durch die Verankerung eines Präventionsvorgehens in den Regelstrukturen für alle JC-Vermittlungsfachkräfte und über alle Kundinnen und Kunden hinweg grundlegend optimiert.
Die Zusammenarbeit mit Experten aus verschiedenen relevanten Disziplinen und Systemen trägt zur Verzahnung der Systeme bei, sensibilisiert die jeweiligen Akteure für gemeinsame Themen und Herausforderungen und stärkt so die Fachlichkeit aller Beteiligten.
Zielgruppe:
Die Zielgruppe von KOPF22 leitet sich prinzipiell aus den Zielgruppen gem. der Förderrichtlinie rehapro ab:
- Menschen mit zu erwartenden oder beginnenden Rehabilitationsbedarfen
- Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen
- Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen
- Menschen mit komplexen gesundheitlichen Unterstützungsbedarfen
Förderpolitische Ziele:
Die Erprobung innovativer Leistungen und/oder Maßnahmen, die geeignet sind, die Erwerbsfähigkeit zu erhalten oder wiederherzustellen bzw. einer drohenden (Teil-)Erwerbsminderung entgegenzuwirken.
Themen des Modellprojektes:
- Zusammenarbeit der Akteure
- individualisierte Bedarfsorientierung/Leistungserbringung
- frühzeitige Intervention
Projektdaten
Beginn:
01.01.2020
Abschluss:
30.06.2024
Fördernummer:
661Z0812K1
Kostenträger:
- Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS); Bundesprogramm „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben - rehapro“ (erster Förderaufruf)
ICF-Bezug des Projekts:
- Die ICF ist Forschungsgegenstand, z. B. werden Core-Sets oder ICF-basierte Instrumente / Assessments entwickelt, Items operationalisiert oder die ICF-Anwendung erprobt.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt
Projektleitung:
- Grimmel-Bruhns, Annette
Institutionen:
Pro Arbeit - Kreis Offenbach - AöR. Kommunales Jobcenter
Max-Planck-Straße 1-3
63303 Dreieich
Telefon:
06074/8058-231
E-Mail:
rehapro@proarbeit-kreis-of.de
Homepage:
https://www.proarbeit-kreis-of.de
MainArbeit – Kommunales Jobcenter Offenbach am Main
Homepage:
https://www.mainarbeit-offenbach.de/
Main-Taunus-Kreis, Der Kreisausschuss
Kommunales Jobcenter
Homepage:
https://www.mtk.org/
KOPF22 - Cooperation for Prevention, Fitness and Health in Jobcenter
The digital platform is called aktivAPP and will be enlarged in the already existing case work and profilings within the Jobcenters. It will measure the "rehaScore", which indicates an individual index (of each person) of possible danger to diminished employability. Based on the rehaScore, action strategies should be derived. The customers should receive supporting measures for risk avoidance by offering existing measures with focus on the specific needs and requirements. In addition, new performances will further evolve to cover the services for groups and individuals.
As a second tool, expert conferences will be held with the objective to unite professionals from relevant areas for interdisciplinary cooperation (expert pool). The central role is given to the medical professionals. They are to raise awareness of the connection between employability and health for other partners.
Following the results of the aktivAPP and the conferences, action strategies will be extended and new strategies will be developed. This will be done through collaboration with the professional network and the participation of joined partners.
The participation in the project and use of aktivAPP is entirely voluntary. It is offered to all individuals receiving Social Security Code (SGB II) benefits without any relation to sanctions or reduction of benefits.
What makes project KOPF22 innovative?
What are the major risk factors and influences on the working ability of people receiving SGB II benefits? With KOPF22, the participating Jobcenters want to pursue this question in a structured manner for the first time within their organizations.
The innovative value of the project comprises the exploitation of digitalisation opportunities as the decision-making assistance through self-learning algorithms (within aktivAPP).
The development and use of a digital platform to enlarge the first profilings with the aim „prevention before rehabilitation“ represent the structural and operational refocusing in the Jobcenters.
Collaboration with the experts of different relevant disciplines and areas contributes the interlinking of those systems and raises awareness for common themes and challenges and thus strengthens the expertise of all the participants.
Target group:
Target group of project KOPF22 extrapolates from the funding guidelines of rehapro:
- individuals with expected or commencing rehabilitation needs
- individuals with mental impairments
- individuals with dependency-related illnesses
- individuals with complex need of health assistance
Due to multilevel structuring of the project, the target group has to be differentiated accordingly. The use of aktivAPP will be first offered to new clients of the participating Jobcenters. Then it will be expanded to all customers who already receive benefits. After the individual rehaScore have been specified, the focus will be on those showing a specific score of possible danger of diminishing working ability (partially or completely). At the same time, it is so low as this risk can be prevented with help of other instruments of the project (action strategies and professional conferences/expert pool).
Funding policy objectives:
Introduce innovative services/methods to maintain or recover the working ability, or to prevent the threatening (partial) reduction of working ability.
Themes of the model project:
- strong collaboration of the partners
- individualised orientation on needs and requirements / provision of benefits
- early intervention
Schlagworte:
- App |
- Arbeitsförderung |
- Bedarfsorientierung |
- Case Management |
- Digitales Angebot |
- Digitalisierung |
- Einflussfaktor |
- Erster Förderaufruf |
- Erwerbsfähigkeit |
- Fallkonferenz |
- Gefährdung |
- Gesundheit |
- Gesundheitliche Einschränkung |
- Gesundheitsförderung |
- Instrument |
- Jobcenter |
- Kooperation |
- Langzeitarbeitslosigkeit |
- Messinstrumentarium |
- Prävention |
- Prävention vor Rehabilitation |
- rehapro |
- Risiko
Referenznummer:
R/FO125950
Informationsstand: 24.08.2022