Forschungsprojekt
Beschreibung / Inhalte
DMS- und ECMS-Installationen nehmen deutlich zu.
Der Markt für Dokumentenmanagementsysteme erfreut sich zunehmender Beliebtheit und entwickelt sich seit der Jahrtausendwende mit jährlichen Wachstumsraten von bis zu 30 % sehr positiv. Vor allem der Markt für kleine und mittlere Unternehmen hat in den letzten Jahren stark zugelegt. Wichtige Ursache für die steigende Zahl der DMS-, ECMS-Installationen sind sowohl die gestiegenen regulatorischen Anforderungen, als auch der zunehmende Kostendruck in den Unternehmen. Insbesondere der Mittelstand setzt verstärkt auf Dokumentenmanagementsysteme; 45,8 % der Unternehmen der KMU zwischen 250 und 2500 Mitarbeiter*innen haben ein DMS im täglichen Einsatz.
Groß- und Konzernunternehmen kommen hier nur auf 36,5 %. Für die nächsten 10 Jahre wird mit jährlichen Wachstumsraten für DMS-, ECMS-Installationen von mindestens 8 % gerechnet.
Während die allgemeine Beschäftigungsquote steigt, sinkt sie bei Menschen mit Behinderungen.
Die Erwerbsquote von Menschen mit Behinderungen liegt in Deutschland mit 52 % signifikant unter der von Menschen ohne Behinderungen mit über 84%. Zudem erreicht die Erwerbsquote bei Menschen mit Behinderungen bereits in der Altersgruppe von 25 bis 45 ihren Höhepunkt, während sie bei Menschen ohne Behinderungen erst in der Altersgruppe von 60 bis 65 rückläufig ist.
Die Beschäftigungsquote für Menschen mit Behinderungen ist in KMU nur halb so hoch wie in Großunternehmen.
Die Beschäftigungsquote von Menschen mit Behinderungen nimmt mit der Unternehmensgröße zu. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) die Beschäftigungsquote mit 2,9 % weniger als halb so hoch ist wie bei Großunternehmen mit 6,3 %.
Gewaltiges Beschäftigungspotenzial für Menschen mit Behinderungen bleibt ungenutzt.
Damit bleiben große Chancen für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen ungenutzt, schließlich arbeiten 68 % aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Deutschland in KMU, hier werden knapp 90 % aller Auszubildenden ausgebildet! Während in Großunternehmen in den Jahren 2007– 2014 die Nettobeschäftigung um 1,2 % sank, sind in den mittelständischen Unternehmen durch Gründungen und Unternehmenswachstum viele neue Beschäftigungsangebote – ein Plus von 13,6 % – entstanden. Dadurch zeigt sich, dass vor allem von den kleinen und mittleren Unternehmen wichtige Impulse für eine permanente Erneuerung, Veränderungsbereitschaft und Modernisierung der Wirtschaft ausgehen. Impulse, die auch ein 'Neudenken' des Themas Mitbestimmung und damit auch Inklusion im eigentlichen Sinne prägen.
Eine Übersicht der Ziele des Projekts
Das Projekt iDESkmu richtet sich an mittelständische Unternehmen (KMU), Softwarehersteller, Verwaltungen und Verbände.
1. Analyse, Potenziale und Musterarbeitsplatz DMS-Lösung
Definieren geeigneter Arbeitsplätze für Menschen mit Sinnesbehinderungen, deren behinderungsbedingten Potenzialen und Abgleich mit den typischen Anforderungen entlang der Geschäftsprozesskette von DMS-, ECMS-Lösungen.
Ermitteln typischer Barrieren entlang der Geschäftsprozessketten von DMS-, ECMS-Lösungen.
Abgleich mit korrespondierenden Prüfschritten in bestehenden Prüfverfahren und erarbeiten individualisierbarer Handlungsansätze für Optimierungsmaßnahmen.
Entwickeln einer musterhaften DMS-Arbeitsplatz-Lösung / eines Prototyps für vernetztes Arbeiten 4.0 nach den Kriterien des Design für Alle.
2. Praxiswissen barrierefreie DMS-, ECMS-Lösungen für Nutzer, Entwickler und Entscheider
Individualisieren und priorisieren der Prüfschritte anerkannter Prüfverfahren, damit sie verständlich und leicht handhabbar in die Entwicklung und Integration von DMS-, ECMS-Lösungen aufgenommen werden können. Grundlage sind aktuelle Standards und Richtlinien, das Zwei-Sinne-Prinzip der UN-Behindertenrechtskonvention und die Anforderungen an vernetztes Arbeiten 4.0.
Entwickeln eines Konzepts zur effizienten Interpretation von Softwareschnittstellen, um Entwicklern gezielt die jeweils benötigten Informationen zur Verfügung zu stellen, damit Systembrüche, Insellösungen und neue Barrieren durch Veränderungen in funktionierenden Softwareumgebungen vermieden werden.
Schaffen eines Sensibilisierungs- und Prüfkatalogs für Anwender ohne Fachexpertise, damit Barrieren identifiziert und für Experten verständlich beschrieben werden können.
Festlegen von technischen, arbeitsrechtlichen sowie sozialen Mindestanforderungen in Ausschreibungen für Anbieter und Abnehmer von DMS-, ECMS-Lösungen, die die Anforderungen an vernetztes Arbeiten 4.0 und Socially Responsible Public Procurement, der BGG-Novellierung wie auch die aktuellen EU-Bestimmungen berücksichtigen.
3. Know-how, Qualifizierung und Kommunikation
Erarbeiten von verständlich aufbereiteten hierarchie- und funktionsübergreifenden Präsenz- und Onlineseminaren sowie Ausbildungsgängen rund um barrierefreie DMS-, ECMS-Lösungen, die flexibles Lernen ermöglichen und die Qualifizierungsanforderungen der Digitalisierung der Arbeitswelt berücksichtigen.
Verankerung in grundständigen IT-Ausbildungen, Studiengängen und Weiterbildungen.
Aufbau und Umsetzung einer aktiven funktions- und herstellerübergreifenden Social-Media-Plattform sowie einer Know-how-Plattform, auf der sich IT-Fachleute für DMS-, ECMS-Lösungen austauschen, ihre Kompetenzen wechselseitig stärken und die als aktive Wissensquelle für die Entwickler- und Nutzerseite dient.
Erarbeiten eines Kommunikationskonzepts zur freiwilligen Selbstverpflichtung, eines Commitments 'Arbeiten 4.0 für Alle ' zur internen und externen Kommunikation.
Projektdaten
Beginn:
01.12.2018
Abschluss:
31.08.2022
Fördernummer:
AGF.00.00008.18
Kostenträger:
- Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS); Zuwendung aus dem Ausgleichsfonds für überregionale Vorhaben zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt
Projektleitung:
- Hansen, Harald
Institutionen:
Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg e. V. (BSVH)
Holsteinischer Kamp 26
22081 Hamburg
Telefon:
0174/21 477 93
E-Mail:
h.hansen@bsvh.org
Homepage:
https://www.projekt-ideskmu.de
Fachbereich Wirtschaftsinformatik der Universität Siegen
Homepage:
https://www.wineme.uni-siegen.de
HAVI Solutions GmbH & Co. KG
Homepage:
https://www.havi.de/
iDESkmu - including DMS / ECMS and industry software in SMEs
DMS and ECMS installations are increasing significantly.
The market for document management systems is becoming increasingly popular and has been developing very positively since the turn of the millennium with annual growth rates of up to 30%. The market for small and medium-sized enterprises in particular has grown strongly in recent years. Important reasons for the increasing number of DMS, ECMS installations are both the increased regulatory requirements and the increasing cost pressure in the companies. Medium-sized companies in particular are increasingly turning to document management systems; 45.8% of SMEs with between 250 and 2500 employees have a DMS in daily use.
Large companies and corporate groups only account for 36.5% of this figure. For the next 10 years, annual growth rates for DMS, ECMS installations of at least 8% are expected.
While the general employment rate is rising, it is falling for people with disabilities.
The employment rate for people with disabilities in Germany, at 52%, is significantly lower than that of people without disabilities, at over 84%. In addition, the employment rate for people with disabilities already peaks in the 25 to 45 age group, while for people without disabilities it only declines in the 60 to 65 age group.
The employment rate for people with disabilities is only half as high in SMEs as in large companies.
The employment rate for people with disabilities increases with the size of the company. Expressed in figures, this means that in small and medium-sized enterprises (SMEs) the employment rate of 2.9% is less than half that of large companies at 6.3%.
Huge employment potential for people with disabilities remains untapped.
This means that great opportunities for the employment of people with disabilities remain untapped. After all, 68% of all employees subject to social insurance contributions in Germany work in SMEs, and almost 90% of all vocational training is done here! While net employment in large companies fell by 1.2 % in the years 2007- 2014, many new employment opportunities - an increase of 13.6 % - were created in SMEs as a result of start-ups and company growth. This shows that small and medium-sized enterprises in particular are providing important impetus for permanent renewal, willingness to change and modernization of the economy. Impulses that also shape a 'rethinking' of the topic of co-determination and thus also inclusion in the true sense of the word.
An overview of the project's objectives
The iDESkmu project is aimed at medium-sized enterprises (SMEs), software manufacturers, administrations and associations.
1analysis, potentials and sample workplace DMS solution
Definition of suitable workplaces for people with sensory disabilities, their disability-related potentials and comparison with typical requirements along the business process chain of DMS, ECMS solutions.
Determination of typical barriers along the business process chains of DMS, ECMS solutions.
Comparison with corresponding test steps in existing test procedures and development of individualized approaches for optimization measures.
Development of a sample DMS workplace solution / a prototype for networked work 4.0 according to the criteria of Design for All.
2practical knowledge of accessible DMS and ECMS solutions for users, developers and decision-makers
Individualize and prioritize the test steps of recognized test procedures so that they can be incorporated into the development and integration of DMS and ECMS solutions in a comprehensible and easily manageable manner. This is based on current standards and guidelines, the two-senses principle of the UN Convention on the Rights of Persons with Disabilities, and the requirements of connected work 4.0.
Develop a concept for the efficient interpretation of software interfaces in order to provide developers with the information they need in a targeted manner so that system breaks, isolated solutions, and new barriers caused by changes in functioning software environments are avoided.
Creation of an awareness and testing catalog for users without specialist expertise so that barriers can be identified and described in a way that is comprehensible to experts.
Specification of minimum technical, labor law and social requirements in invitations to tender for suppliers and buyers of DMS and ECMS solutions that take into account the requirements of Connected Work 4.0 and Socially Responsible Public Procurement, the Federal Supreme Court Act amendment and current EU regulations.
3know-how, qualification and communication
Development of comprehensible, cross-hierarchical and cross-functional face-to-face and online seminars and training courses on accessible DMS and ECMS solutions that enable flexible learning and take into account the qualification requirements of the digitization of the world of work.
Anchoring in basic IT training, courses of study, and continuing education.
Establishment and implementation of an active cross-functional and cross-manufacturer social media platform and a know-how platform on which IT experts for DMS and ECMS solutions can exchange information, mutually strengthen their competencies, and serve as an active source of knowledge for developers and users.
Development of a communication concept for voluntary self-commitment and a 'Working 4.0 for All' commitment for internal and external communication.
This text was automatically translated by DeepL.
Schlagworte:
Referenznummer:
R/FO125881
Informationsstand: 28.09.2021